Schild der actio spes unica
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Geschichte der actio spes unica

(spes-unica-Rundbrief Dezember 1998)

Kapelle St. Athanasius

Kapelle St. Athanasius, Hattersheim


Der Gründer der actio spes unica, H.H. Pfarrer Hans Milch, wirkte seit 1962 als Pfarrer der Pfarrgemeinde St. Martinus in Hattersheim. Bereits Ende der sechziger Jahre, also kurz nach Beendigung des II. Vatikanischen Konzils (1962-1965), trat er mit Predigten und Vorträgen in die Öffentlichkeit. Er prangerte diese unseligen Konzilstexte an, deren Auswirkungen wir jetzt mehr und mehr erkennen und erleben. Es kam zu Spannungen zwischen dem damaligen Bischof von Limburg, dem Hochwürdigsten Herrn Dr. Wilhelm Kempf und Pfarrer Milch.

Höhepunkt dieser Auseinandersetzung war die Frage des Bischofs an Pfarrer Milch (1979): "Wie stehen Sie zu S.E. Hochwürdigsten Herrn Erzbischof Marcel Lefebvre?" (seit 1976 suspendiert).

Die Beantwortung dieser Frage erfolgte im Spes-Unica-Rundbrief vom 22. Juli 1979:


"Wir bekennen uns bedingungslos zu Weg und Wort des Hochwürdigsten Herrn Erzbischof MARCEL LEFEBVRE! In ihm und seinem Werk, in den von ihm geweihten Priestern grüßen wir die mächtige Hoffnung und Verheißung der von uns allen heiß ersehnten großen Wende, Oase des Katholischen und Inbegriff des Weiterlebens und Weiterwirkens unserer heiligen Kirche in ihrem wahren Wesen über die furchtbare Phase der Verfälschung hinweg, in der wir leben.

Sein, Erzbischof Lefebvres, Werk und Wille ist uns allen das befreiende DENNOCH! Kern und Garantie katholischer Kontinuität, Fels in der Brandung. WIR SIND IHM VERSCHWOREN!"


Der Bischof von Limburg suspendierte Pfarrer Milch am 18. Oktober 1979.

Am dann folgenden Sonntag verließen die Gläubigen die Pfarrkirche, als ein fremder Priester den Altarraum betrat. Die Orgel blieb stumm, die Meßdiener zogen die Gewänder aus und verließen demonstrativ den Kirchenraum. Alle versammelten sich auf der Straße zum Gebet.

In dieser äußerst bedrückenden Situation bot Herr Pfarrer Milch seine privaten Wohnräume an und feierte dort die Heilige Messe. Die Menschen drängten sich im Treppenhaus, in allen Räumen des ihm noch zur Verfügung stehenden Teiles des Pfarrhauses. Unmittelbar daneben läuteten die Glocken von St. Martinus.

Frauen und Männer verließen die Kirchengemeinde, legten ihre, oft über lange Jahre hin ausgeübten, Ämter und Aufgaben in Gruppen und Vereinen nieder. Es kam zu Zerwürfnissen und Brüchen langjähriger Freundschaften und Rissen quer durch die Familien. Den in der Pfarrei beschäftigten Angestellten wurde der Arbeitsplatz, die Wohnung gekündigt, die Limburger Kirchenbehörde fegte mit "Eisernem Besen" durch die Gemeinde. Man wollte aus veralteten Denkstrukturen herausführen und heimholen in den Schoß der fortschrittlichen Limburger Synodalen.

Dieser Akt der Befreiung wurde gründlich mißachtet. Es kam zu Protesten und am 11. November 1979 - am Festtag des hl. Martinus - zu einem großen Schweigemarsch durch Hattersheim.

Die kleine Gemeinde wuchs. Eine Hattersheimer Familie stellte Büroräume zur Verfügung. Auf mitgebrachten Stühlen fanden die immer zahlreicher werdenden Gläubigen Platz im "neuen Gotteshaus". Es kamen Menschen, die ihre angestammte Pfarrgemeinde verlassen hatten und weite Wege auf sich nahmen, um hier die Heilige Messe mitzufeiern.


Altar

Altar von St. Athanasius


Bereits 1981 wurde der Grundstein für eine neue Kapelle gelegt. Am 24. Oktober 1982 weihte S.E. Hochwürdigster Herr Erzbischof Marcel Lefebvre die kleine Kirche dem hl. Athanasius. Seit 1979 begleitete dieser große Heilige die Gemeinde, denn auch er hatte, wie der hl. Martinus, gegen die Irrlehre des Arius gekämpft und gestritten, auch er mußte unter Verfolgung und Ausgrenzung leiden.


Sonntagsbrief vom 17. Oktober 1982


Meine lieben Brüder und Schwestern!


Am kommenden Sonntag, 9.00 Uhr, wird sein die feierliche Einweihung unseres Meßzentrums St. Athanasius in Hattersheim durch Seine Exzellenz, den Hochwürdigsten Herrn Erzbischof Marcel Lefebvre. Wir sind stolz, den mutigen Glaubenskämpfer, den Athanasius unserer Zeit, in unserer Mitte zu wissen. Hattersheim - so dürfen wir getrost und kühn in Anlehnung an das auf Bethlehem bezogene Propheten-Wort sagen - Hattersheim - Du bist keineswegs die geringste unter den kleinen Städten Europas! Denn in Dir hat sich aufgerichtet als heiliges Zeichen der ewigen katholischen Wahrheit ein Kirchlein - innen durchstrahlt vom Glanz des Himmlischen, innig wie der Stall von Bethlehem, von den Heerscharen der Engel umgeben wie dieser, ein Ort des schauererregenden Mysteriums wie Tabor, Mitte der Welt wie Kalvaria - eine heilige Stätte, in der ein jeder jeweils neu die Geburt und Bestätigung seiner einmaligen und ewigen Bedeutung und Berufung erfährt angesichts des menschgewordenen und geopferten Gott-Sohnes, der da im Tabernakel weilt.

Hier wird das heilige Opfer sich ereignen!

Hier werden die Sakramente gespendet werden!

Hier wird der Sitz sein des Weltensinns!

Inmitten einer Zeit der Verirrung und der Verödung der Geister, ist hier aufgerichtet ein Garant des Ewigen und Unvergänglichen, des Unveränderlichen, des heiligen Erbes, das es zu bewahren und damit zu entfalten gilt.


Sei beglückwünscht, Hattersheim, um Deines kostbaren Gutes wegen.


Zwar tummeln sich im Rausch flüchtigen Sieges die "Offiziellen" - aber ihr Einfluß wird vergehen und verwehen!

Dies ist das Sicherste vom Sicheren!

Wir seien und sind die liebenden, fürbittenden Inhaber des künftigen und ewigen Sieges!


Ihr Hans Milch, sacerdos


H.H. Pfarrer Milch fand für sich und seine hochbetagte Mutter eine Wohnung in Wiesbaden. Dort geschah am 8. August 1987 das für uns alle entsetzliche Unglück, die Ermordung dieses Priesters durch einen geisteskranken jungen Mann, um den er sich gekümmert hatte.


"Sieh, o Herr, meine große Not. Bewahre mich, Herr, vor der törichten Frage: Warum ließest Du dies zu?"

Gedenkblatt


Die PRIESTERBRUDERSCHAFT ST. PIUS X. übernahm nun die Aufgabe der Seelsorge in der Gemeinde.

Heute kommen Menschen aus der gesamten Region zur Gemeinde St. Athanasius und fühlen sich mit ihr verbunden durch die Teilnahme an der Heiligen Messe und durch ihr Gebet. In der Gemeinde finden sich alle Altersgruppen, das jüngste Mitglied empfing im Oktober das hl. Sakrament der Taufe und am 1. Weihnachtsfeiertag durften wir dem ältesten Gemeindemitglied zum 100. Geburtstag unsere Glück- und Segenswünsche überbringen. Im Unterricht und durch Vorträge für Kinder, Jugendliche und Erwachsene wird die katholische Glaubenslehre weitergetragen. An den Familiennachmittagen kann es durchaus "bunt" zugehen, weltliche Feste und Ausflüge lassen die Gemeinde zusammenwachsen. Viele Gläubige nehmen weite und beschwerliche Wege auf sich, um hier in St. Athanasius die Heilige Messe zu besuchen. Sie finden in dieser kleinen Kapelle die KATHOLISCHE KIRCHE. Dafür danken wir den Bischöfen und Priestern der Priesterbruderschaft St. Pius X. von ganzem Herzen. Möge ihr und unser aller Gebet dazu beitragen, daß bald Wende werde.

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