Schild der actio spes unica
actio spes unica Pfarrer Milch St. Athanasius Bildungswerk Aktuell

Niederschrift der Predigt von Pfarrer Milch

1. Fastensonntag (Invocabit) 1985

Meine lieben Brüder und Schwestern,

 

es ist immer der spes-unica-Sonntag absolut vorherrschend. Er hat das dominierende Recht. Heute abend einige Gedanken zum Evangelium.

Es ist immer die dreifache Versuchung, die dreifache Anfälligkeit eines jeden Menschen. Man drückt sich so leicht. Man redet sich so leicht heraus. Aber jeder von uns ist gemeint, und jeder von uns ist anfällig für diese Versuchung des Satans.

Das eine ist die Fleischeslust, dieses Verabsolutieren irdischer Bedürfnisse, irdischer Notdurft, dieses "Aufs Fleischliche ausgehen". Darin steckt eine ungeheure Gefahr. Und dieser Gefahr sind beispielsweise die Progressisten nicht nur erlegen – das wäre ihnen zuviel Ehre angetan –, sie selber sind aktiv dabei, diese Gefahr zu fördern! Sie wollen diese Gefahr, sofern es sich um wirkliche Initiatoren des Unheils handelt.

Das fing schon an – ich habe schon öfters darauf hingewiesen – zur Zeit der Pius-Päpste, der Modernismus zur Zeiten des hl. Papstes Pius X., im dauernden geheimen Eidbruch derer, die den Antimodernisteneid geleistet haben. Es war ein ständiger, permanenter, geheimer Eidbruch bei vielen – bei vielen! Und unter Pius XII. kamen sie dann schon immer mehr hoch. Zum Beispiel diese plötzliche Geschichte da 1957, diese geradezu unmotivierte Herauskehrung des Hungers in der Welt, Aktion "MISEREOR", "ADVENIAT". Und das wurde mit einem Aufbausch, mit einem Krampf aufgezogen. Man mußte ja mitmachen, sonst war man kein Menschenfreund, sonst hatte man selbstverständlich von der "Nächstenliebe" nichts begriffen. "Was, Du willst Christ sein und kümmerst Dich nicht um den Hunger der Welt?" Man hat sich jahrelang, jahrzehntelang nicht darüber große Gedanken gemacht. Und dann, unter dem Druck und dem Einfluß der UNESCO und anderer Organisationen der Vereinten Nationen wurde das dann auf einmal in die katholische Kirche hineingetragen, mit einem fürchterlichen Wirbel aufgebauscht. "MISEREOR", das war der alles überstrahlende Aspekt. Das war schon beginnender Verrat! Das setzt eben hier ein!

"Was nützt alles, wenn die Leute hungern? Was nutzen denn die schönen Gewänder, wenn die Kinder in Indien kein Hemd auf dem Leib haben?" – und was weiß ich nicht alles – "Was nutzt all dies, wo soviele Millionen und Abermillionen hungern?" – "Man hätte das Nardenöl teuer verkaufen und den Erlös den Armen geben sollen; dann mach doch, daß die Steine Brot werden." – "Dafür ist doch die Kirche da: CARITAS."

"Im Grunde braucht ihr gar nichts anderes als die CARITAS-Organisation": so heißt diese Versuchung, diese falsche, verwirrende Vorstellung! Soll doch alles aufgegeben werden: Papst, Bischöfe, Sakramente. Es bleibt nur noch die Organisation "CARITAS", "Brot für die Welt." – eine vollkommene Gewichtsverschiebung!

Es gab zu Zeiten unseres Herrn auf Erden, als Er menschengesichtig auf Erden weilte – Er war ja leiblich auf Erden, aber nicht menschengesichtig im unmittelbaren Sinne –, auch zur Zeit des hl. Paulus, zur Zeit der Martyrer gab es in der Welt unendlich viel Hungersnot. Unter denen, die den Aposteln zuströmten in den Gemeinden, da waren sehr, sehr viel Hungernde. Das ganze war eine Sache des DU-zu-DU. Wenn ich einen Menschen total liebe, wenn ich sein DU liebe, kann ich selbstverständlich nicht mitansehen, daß er am Verhungern ist, dann werde ich mit ihm teilen. Nicht etwa wegen der Sozialfunktion des Eigentums – ganz großer Unsinn! Eigentum ist Eigentum, Eigentumsrecht ist Eigentumsrecht! Das ist ein absolutes Recht, unteilbar, in keiner Weise irgendwie beschnitten. – Das andere ist die Pflicht der Nächstenliebe! Das hängt aber nicht an dem Eigentum als solchem, sondern am Gewissen des Menschen!

Das ist alles ein großer Unsinn, was da verzapft worden ist, in der Soziallehre. Das sind alles schon so leise Ansätze. Das ist eine Sache von DU-zu-DU, von Mensch zu Mensch, geborgen in einer wahren Gemeinschaft, in der jeder einzelne den anderen von ICH zu ICH, von DU zu DU erkennt im Zeichen des Ergriffenseins von Christus. Da ist, und da erst ist das Wort "Gemeinschaft" überhaupt am Platz. Vorher ist es "Gesellschaft", "Geselligkeit", "Verein" oder wie man es nennen mag. Wenn man solche Zusammenkünfte "Gemeinschaft" nennt, dann ist das ein Sinnbild. Diese da Zusammengekommenen sinnbilden wahre Gemeinschaft. Wahre Gemeinschaft ist immer geheim, ein DU-zu-DU, etwas, was sich im Unsichtbaren ereignet. Wahre Gemeinschaft reflektiert nie über sich selber – "was sind wir für eine schöne Gemeinschaft"! – Das ist unappetitlich! – Wahre Gemeinschaft IST! Sie wird geboren! Sie ist einfach da! Und damit ist in höchstem Maße jene Nächstenliebe gegeben, die die Werke der leiblichen und vor allem die Werke der geistigen Barmherzigkeit übt im Ineinander. Das ist das Gesetz des Christus! Aber dieses Aufgebauschte, diese Gewichtsverlagerung auf Sozialaspekte ist gegen den Geist des Christus!

Da haben wir das mit dem "Brot". Fühlen wir uns sehr betroffen, jeder einzelne von uns! Aber das ist immerhin der Bereich, den wir am meisten merken, der sinnliche Bereich, wo wir versucht sind, unser Verlangen nach Genuß absolut zu setzen und den Genuß allem voranzustellen, den irdischen Genuß auf allen möglichen Gebieten. Diese Versuchung leuchtet schnell ein und auf, ist auffällig, wird schnell bemerkt. Dieser Versuchung widerstanden auch Adam und Eva, denn auch hier war zweifellos eine dreifache Versuchung, wie sich aus allen möglichen anderen Stellen ergibt.

Die zweite Versuchung ist der Appell an die Eitelkeit. Zur Eitelkeit gehört auch die Sensationslust. Das ist so, könnte man sagen, die "passive Eitelkeit", die Lust nach besonders auffälligen, augenscheinlichen, in die Augen springenden Ereignissen. Demgegenüber der Herr: "Selig, die nicht sehen und doch glauben." Er meint mit dem "Sehen" eben diese aufdringliche Sensation. Viele sind entsetzlich darauf aus. Sie kennen nichts anderes als Erscheinungen, Wunder – da ist das geschehen, da ist das geschehen –, um ihren religiösen Alltag etwas schmackhafter, etwas pikanter, etwas delikater zu machen. Um nicht in der Langeweile zu ersticken, wählen sie halt so ein paar amüsante Erscheinungen. Das hängt damit zusammen.

"Stürze Dich doch herab von der Zinne des Tempels und komme unten unversehrt an. Die Menge wird Dir Beifall klatschen." Denn darauf ist ja die Menge aus! So etwas will sie haben! Und man übersieht dabei, daß das andere erheblich interessanter ist, das Wahre: der Herr mit Seinem flammenden Erbarmen, daß Er Dich und mich in Sich hineinnimmt und Dir unabsehbare Macht verleiht in Ihm und daß der Alltag, dieser bedrückende, staubige, graue Alltag eben ein Mittel ist gewaltiger, geheimnisvoller Machtausübung – Ströme lebendigen Wassers gehen von Dir aus! –, einer wirklichen Machtausübung, die im Glauben bestätigt wird. "Denen, die an Mich glauben, werden Ströme lebendigen Wassers entfließen." Und Er meint damit den Geist, den jene empfangen sollten, die sich mit Haut und Haaren, mit Leib und Seele, mit ihrem ganzen Dasein endgültig, schicksalhaft, unwiderruflich in frei gewählter Ausweglosigkeit Ihm verschwören – Ihm ganz! Von denen gehen Ströme lebendigen Wassers aus. Sie sind bereits in Bethanien, jenseits des Jordans, am anderen Ufer. Sie sind bereits in und mit Christus auch in ihrem Bewußtsein, in ihrem täglichen Denken und Wollen hineingetaucht in den Tod und die Auferstehung des Erlösers – also schon drüben! Und von diesem anderen her, vom Übersprung, von der großen Grenzüberschreitung her vermögen sie, ungeheure, maßlose Macht auszuüben – geheime Königinnen und Könige in Christus –, und sich dann hineinversetzen in die hl. Schrift. Da weißt Du es genau! Hier spricht der Herr! Und wenn Du aufschlägst: Jetzt spricht Er zu Dir durch den Hl. Geist! Mit jedem Worte, das da steht, bist Du hier und jetzt gemeint! Das ist doch etwas unerhört Aufregendes!

Daß das jahrhundertelang nicht üblich war, die hl. Schrift anzubieten: das geht nicht zu Lasten der katholischen Kirche als solcher, aber zur Lasten der Seelsorge jahrhundertelang, daß die hl. Schrift nicht bewußt gemacht worden ist! Aber wie willst Du den Rosenkranz beten, wenn Du nicht vorher vertraut geworden bist mit den heiligen Ereignissen, tief vertraut, um dann durch das Beten des Rosenkranzes vertrauter zu werden? Die hl. Schrift ist unabdingbar! Sie ist ein Wesenselement der Frömmigkeit! Welch einen engen Geist wirst Du doch haben, wenn Du Dich nicht mit der Schrift vertraut machst!

Daß da manches ist, was man nicht auf Anhieb versteht, um so besser! Da ist einmal wieder Anlaß zu fragen. Das Fragen weist ja den Mündigen aus! Staunen und Fragen und das Kindhafte: das ist das Signum des Mündigen – nicht Meinungen haben! Gerade bei denen, bei denen am heftigsten antidemokratische Einstellung bemerkt wird, die sind wahnsinnig infiziert vom Demokratismus – auch in unseren Reihen. Da wird gemeint, und da werden Ansichten produziert, wie ich so oft sage, "en masse". Jeder hat so seine Meinung, seinen Standpunkt, ist anderer Meinung als der Prediger und behält diese eigene Meinung, geht damit nach Hause und verpackt sie in der Schublade – statt zu fragen, um weise zu werden! Das ist die Eitelkeit vor sich selber, das "Sich-vor-sich-selber-in-Szene-Setzen", vor dem der Herr immer warnt. Vor sich selber schauspielern: das ist doch die Gefahr, die in einem jeden von uns steckt! Und ich kann mir diese Frage nicht einmal beantworten: Ist das, was ich religiös vollbringe, ein Rollenspiel vor mir selber? Gefalle ich mir in der Rolle eines solchen, der Christus gehört, oder bin ich es? Spiele ich, oder bin ich es? – "Ich weiß es nicht. Herr, erbarme Dich meiner!"

Wenn ich anfangen wollte, mich darauf zu analysieren, käme ich ins Irrenhaus. Ich kann es nicht. Aber ich muß wissen, daß ich hier mein Heil wirken muß mit Furcht und Zittern vor meinen eigenen chaotischen Möglichkeiten. "Herr, erbarme Dich! Laß mich sein, ganz sein, redlich, ehrlich, aufrichtig, in diesem Sinne rein, jeden Schmand von Selbsttäuschung aus-ätzend durch die Kraft des Hl. Geistes. Herr, hier bin ich! Ström' in mich ein, damit ich es bin!" Das ist ein wahrer Stachel der Demut, diese heilige Ungewißheit: "Bin ich es, Herr, bin ich es? Sag es mir." – "Ich bin's", antwortet Er. "Steige in dieses ICH BIN ein, damit auch Du bist."

Und dann der Hochmut. Fleischeslust, Augenlust, Hoffart – gewöhnlich im Sinn von Eitelkeit gebraucht, hier im johannäischen Sinne gemeint als "Hochmut": "Machtgier", "Selbstüberhebung", "Aus Eigenem heraus sein wollen". Entweder vor Gott bestehen wollen: Dieses "vor Gott" ist ein "ohne Gott", ein "außerhalb Gottes", nicht in Ihm! Der Demütige weiß: In Ihm bin ich gesichert, nicht vor Ihm! Vor Ihm kann keiner bestehen – NIEMAND! Oder der Hochmut, der aus Sätzen spricht wie: "Die Menschheit ist auf einer besonderen Stufe der Reife angelangt. Und wir, die Kirche, müssen mit allen, auch atheistischen Kräften zusammenarbeiten zum besseren Aufbau der Welt."

Sehen Sie, ich habe es ja im Rundbrief geschrieben. Das sind Sätze aus dem sogenannten "Konzil". Wo solche antichristlichen Sätze sind, durch die der Antichrist spricht – Kindlein, der Antichrist! – dann ist das der Sauerteig, der alles andere durchsäuert und irritiert, ungültig macht! Da gibt's kein "Auch", kein "Und" und "Außerdem" und "Nebenbei gibt es ja auch Richtiges"!

Das interessiert uns nicht, das Richtige. Denn das ist ja nur da, um das Unrichtige, das Antichristliche zu kaschieren, zu vermummen. Das ist die Sprache Satans!

"Die Menschheit en bloc ist auf ihrem Wege durch die Geschichte zu einer besonderen Reife gelangt.": diesen Satz zu sagen ist schon die Häresie aller Häresien! In diesem einen Satz sind sämtliche Häresien enthalten, und schlimmer als Häresien. Es ist das schlechthin Antichristliche!

"Wenn Du mich anbetest, soll Dir das alles gehören." Das ist ein summarischer Begriff, ein Kollektivbegriff, "das alles, was es da gibt", "alle Reiche der Welt und ihre Herrlichkeiten". Ein anderes Wort dafür ist "die Menschheit", ein antichristliche Kollektivbegriff, den wir nicht annehmen können, mit dem wir nichts zu tun haben!

"Hochmut", "Machtausübung": Du bist nicht davon betroffen? – Dann gratuliere ich Dir herzlich. Ich bin davon betroffen. Ich würde es nicht wagen, meinen Arm zu heben und sagen: "Ich bin es nicht." Jeder hat diese böse Begierlichkeit in sich! Ein großer Irrtum zu meinen, diese böse Begierlichkeit beziehe sich nur auf die Fleischeslust – NEIN, auch auf die Augenlust und auch auf den Hochmut! Und die ist in jedem von uns, diese rebellische Möglichkeit, dieser rebellische Drang, diese Neigung, aus Eigenem heraus bestehen zu wollen! Wenn ich z.B. schon anfange, um mich herum zu kreisen und keinen Geschmack am göttlichen Erbarmen finde, weil ich an mir doch soviel Mieses feststelle, dann ist das schon der Beginn. Ich will mich selber in einer gewissen Vollkommenheit erleben. Vorher kann ich mich nicht freuen. Das heißt mit anderen Worten: das Erbarmen ist mir schnuppe, ich will mich selbst in einem maximalen Vollkommenheitsstand erfahren.

Das ist schon eine Absage! Das ist schon der Beginn des Hochmutes! Das schleicht doch in Dir und in mir. Machen wir uns doch nichts vor! Ich will doch bestehen vor mir und vor dem Herrgott! Ich will mich doch selber genießen in einer moralischen oder asketischen Vollkommenheit und ärgere mich, wenn ich um diesen Genuß gebracht bin. Da haben wir doch schon den Hochmut, den Pharisäismus, statt, wie die hl. Theresia von Lisieux sagt, "in Sünde zu frohlocken"! Das heißt natürlich nicht "um der Sünde willen", aber um dessentwillen, daß die Sünde ein Magnet ist für das Erbarmen! Einer der Soldaten durchbohrte Seine Seite mit einer Lanze, und eben deshalb strömen Blut und Wasser heraus.

Es hat einmal ein Heiliger gemeint, die Heiligen, die wären nicht deshalb heiliggesprochen, weil sie unfehlbar gewesen wären; sondern wegen des Feuers, das in ihnen loderte und in ihr Dasein einschlug, sind sie heiliggesprochen worden. Aber sie haben natürlich geirrt in manchem. Wenn z.B. ein Heiliger meinte, man sollte den Leuten nicht soviel von der göttlichen Barmherzigkeit erzählen, sonst würden sie leichtsinnig. Das ist natürlich ein hochgradiger Unsinn. Gerade wenn ich vom Erbarmen gepackt bin und das Erbarmen in mich einströmen lasse und in mir die Freude über das Erbarmen überwiegt, gerade dann habe ich ja die Lust, zu wirken in Ihm, durch Ihn und mit Ihm. Dann sind ja alle beklemmenden, bedrängenden Belastungen von mir weg. Es hängt kein Klotz am Bein. Frei bin ich, flügge geworden für die Zukunft durch das Erbarmen und im Erbarmen. Denn nur die Freude befähigt zur Liebe. Wer nicht die Freude des Geistes hat, kann auch nicht lieben. Wer aber immer um sich herum kreist, um vor sich bestehen zu können im Wahn, vor Gott bestehen zu können, der kommt selbstverständlich zu keiner Freude, denn wenn er redlich mit sich umgeht, findet er nur Trümmer und Scherben.

Das ist also die "Demut". Sie führt zur Freude, die Freude über das grenzenlose Erbarmen. Er wirkt: das ist meine Freude, nicht "ich wirke". Und ich bin in Ihm, der wirkt. Also kann ich aufatmen. Und aus diesem Aufatmen ergeben sich unabsehbare Taten und Verdienste. Aber ich werde damit nie zufrieden sein, weil die Liebe kein GENUG kennt.

Sehen Sie, das sind die Kategorien des Christentums. Das sind die Maßstäbe, die Christus hineinbringt. "Herr, erbarme Dich. Ich habe noch nicht angefangen. Herr, es wird Zeit, daß ich beginne. Sei Du mein Anfang, jetzt und heute. Bis jetzt habe ich noch nichts getan. Es wird höchste Zeit, daß ich anfange!"

Sehen Sie, das Verlangen nach grenzenlosem Genuß, Wonne, Ruhm und Macht ist durchaus legitim. Das ist uns eingeboren. Der Irrtum besteht nicht darin, daß wir das wollen. Der Irrtum besteht darin, daß wir wähnen, es aus eigener Kraft zu schaffen, daß wir's im Rahmen einer innerweltlichen Anstrengung, geboren aus dem Wollen des Mannes, aus dem Fleisches, von unten her, daß wir's von unten her von Fortschritt zu Fortschritt schaffen, kollektiv oder aus eigenem Anspruch – aber jedenfalls aus Eigenem heraus!

Das ist die Sünde, das ist das Antichristentum, die Vorstellung einer Menschheit, die zur Reife gelangt ist en bloc. Das ist die Stimme von unten, die Stimme des Tieres der Apokalypse, von unten, in den Konzilstexten deutlich verankert, woraufhin nichts mehr hinzuzufügen ist. Wer gegen die Befreiungstheologie ist, muß auch gegen das sogenannte "Konzil" sein. Völlig inkonsequent, gegen die Befreiungstheologie vorzugehen und das sogenannte "Zweite Vatikanum" zu bejahen. Das ist vollkommener Unsinn!

NEIN: Dieses "Von-unten-Wollen", das ist die Sünde – nicht daß man grenzenlose Wonne, Ruhm und Macht ersehnt. Aber wer dies ersehnt, der weiß, daß es ihm nur in Ihm, durch Ihn und mit Ihm gegeben wird. Das ist die große, befreiende Antwort! AMEN.

Schlüsselbegriffe ?
   
Versuchung
   
Bestehenkönnen
   
Hochmut
   
Lebendiges Wasser
   
Menschheit
   
Machtsucht
   
Soziales Engagement
   
Modernismus
   
Nächstenliebe
   
Progressismus
   
Erbarmen
   
Ansichten
   
Demut
   
Heilige Schrift
   
Ferner Gott
|< Übersicht: Predigten
Weiter: 3. Fastensonntag (Oculi) 1985 >

Hilfe  •  Suche  •  Was ist neu?  •  Sitemap  •  Impressum  •  Tastatur  •  Konfiguration  •  Webmaster