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Geistliches Wort im Juli 2009
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Der hl. Alfons von Liguori, Kirchenlehrer, Bischof und Stifter der Redemptoristen (1696-1787)
Der hl. Alfons wurde geboren zu Marianella, einer Vorstadt von Neapel, am 27. September 1696. Sein Vater war ein angesehener und frommer Edelmann; seine Mutter, gleichfalls eine fromme Frau, ließ sich die gute Erziehung ihrer Kinder recht angelegen sein. Alfons, der drittälteste unter den Söhnen, war daher ebenso von Jugend auf der Frömmigkeit ergeben und zeichnete sich aus durch hervorragende Fähigkeiten des Geistes. Er widmete sich der Rechtswissenschaft, erhielt, erst 17 Jahre alt, im Jahre 1713 den Doktorhut und wurde nun Advokat. Doch die Rechtshändel ekelten ihn an und ließen in ihm den Entschluß reifen, sich Gott im geistlichen Stande zu weihen. Vergebens suchten die Angehörigen ihn abzuhalten; am 23. September 1724 empfing er die Tonsur und etwas später die Priesterweihe. – Nun begann seine apostolische Tätigkeit in den Volksmissionen, in welchen er zahlreiche Sünder und Sünderinnen auf den Weg der Tugend zurückführte. Um diese seine Missionstätigkeit zu vervielfältigen, stiftete er am 8. November 1732 zu Scala unweit Benevent die Genossenschaft vom heiligsten Erlöser, die Redemptoristen. Die Genossenschaft wählte ihn, nachdem im Jahre 1742 die Gelübde bei derselben eingeführt waren, zu ihrem Obern, und am 25. Februar 1749 bestätigte Papst Benedikt XIV. die Genossenschaft. Der Ruf des hl. Alfons verbreitete sich derart, daß er für mehrere Diözesen, so auch für das Erzbistum Palermo, zum Oberhirten begehrt ward. Allein seine Demut schlug diese Ehrenstellen aus, bis Papst Klemens XIII. ihn zum Bischof von St. Agatha der Goten, einem Suffragansitz des Erzbistums Benevent, ernannte. Es läßt sich denken, wie eifrig er nun sein bischöfliches Amt, welches er nicht gesucht, welches ihm aber der Gehorsam aufgenötigt hatte, zum Heile der Seelen verwaltete. Indes veranlaßte ihn seine schwache Gesundheit, beim Papst um Enthebung von diesem Amte einzukommen, ein Gesuch, welches ihm Papst Klemens XIV. abschlug, dessen Nachfolger Pius VI. jedoch genehmigte. Der Heilige zog sich nunmehr zurück nach Rocera in die klösterliche Einsamkeit eines Hauses seiner Genossenschaft. Hier verlebte er den Rest seines Lebens, beschäftigt mit Abfassung theologischer und asketischer Schriften. Am 1. August 1787, im 91. Jahre seines Lebens, gab er nach einem leichten Todeskampfe seine Seele zurück in die Hände seines Schöpfers. Scharenweise strömte das Volk herbei, um ihm bei seinem Leichenbegängnis die letzte Ehre zu erweisen. Bereits am 4. Mai 1796, also bevor neun Jahre nach seinem Tode verflossen waren, wurde er von Papst Pius VI. ehrwürdig genannt; die Seligsprechung geschah am 6. September 1816 durch Pius VII., die Heiligsprechung im Jahre 1839 durch Gregor XVI., und Pius IX. endlich erwies unserem Heiligen die Ehre eines Kirchenlehrers. 1. Punkt: Die Demut des hl. AlfonsDie Demut begleitet unsern Heiligen durch sein ganzes Leben. Von ihr getrieben wollte er die glänzenden Aussichten einer weltlichen Laufbahn verlassen, um ein demütiger Priester des Herrn und ein armer Missionär zu werden. Da Gott indes die Demütigen zu erhöhen pflegt, so wurden ihm schon hier auf Erden in seinem geistlichen Berufe höhere Ehrenstellen angeboten, als er sie bei seinem Verbleiben im Laienstande vermutlich jemals erhalten hätte. Er aber schlug sie aus. Als endlich der Gehorsam ihn bewog, das vom Heiligen Vater ihm übertragene Bistum anzunehmen, verwaltete er es in Demut, suchte jedoch recht bald, desselben sich wieder zu entledigen; allerdings wegen schwächlicher Gesundheit, wohl aber zugleich auch gedrängt von seiner Liebe zur Demut. Die Tage des Alters endlich verlebte er in demütiger Verborgenheit, seinem verborgenen Erlöser ähnlich. Beseelt auch mich ein solches Streben nach Verborgenheit und Demut? In welchem Punkte könnte ich mich der Demut noch mehr befleißen?
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