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Geistliches Wort im April 2010
Schild der actio spes unica
 

Surrexit – Er ist auferstanden (Marc. 16,6)

 

Samson, dieser Mensch, den der allmächtige Gott mit wunderbarer Stärke ausgerüstet hatte, betrat einst Gaza, eine Stadt der ihm feindlich gesinnten Philister. Die Philister verschlossen daraufhin die Stadt, in der Hoffnung, Samson am nächsten Morgen abzufangen und zu töten. Samson erhob sich jedoch um Mitternacht vom Schlafe, riß die Flügel der Pforte der Stadt mitsamt ihren Pfosten heraus und trug dieselbe zur Beschämung seiner Feinde auf den Gipfel eines nahegelegenen Berges.

Der heilige Gregor der Große weist darauf hin, daß dieses Geschehen ein Vorbild dessen ist, was unser Heiland vollbracht hat. Die Juden freuten sich, daß sie den Heiland getötet und in einem Grabe verschlossen hatten, gleichwie die Philister sich freuten, Samson in Gaza eingeschlossen zu haben. Doch wie weder eine Wache noch die Stadtpforte mit ihren Riegeln Samson zurückhalten konnten, konnten auch nicht der versiegelte Grabstein und die von den Juden bestellten Wächter den auferstehenden Heiland zurückhalten. Wie Samson die Pforte der Stadt herausriß, so vernichtete der Heiland die Pforten der Hölle, d.h. die Macht des Teufels, in seiner glorreichen Auferstehung. Entsetzt schauen die gottesmörderischen Juden, der Unglaube aller Zeiten, Sünde, Tod und Teufel das leere Grab: "Surrexit-Er ist auferstanden !" (Marc. 16, 6) Über den Herrn der Welt kann keine dieser gottwidrigen Mächte endgültig den Sieg davontragen! Welch tröstliche Wahrheit gerade für unsere Zeit!

Mit der Auferstehung Jesu, welche unsere heilige Mutter, die katholische Kirche, in dieser österlichen Zeit auf dem ganzen Erdenrunde feiert, wird uns auch die Wahrheit unserer eigenen Auferstehung in das Gedächtnis gerufen: Wir werden alle einst auferstehen, wir die durch den barmherzigen Ratschluß Gottes noch leben dürfen, sowie auch die Leiber derer, deren Seelen schon vor dem Richterstuhle Gottes erscheinen mußten. Wie werden wir auferstehen? Dies hängt davon ab, wie wir auf Erden gelebt haben. Wenn wir die Gebote Gottes und der Kirche beharrlich bis zum Ende erfüllten, dann mit einem glorreichen und verklärten Leib. Wenn wir jedoch in der Unbußfertigkeit verharrten und ohne im Stande der heiligmachenden Gnade uns zu befinden starben, wird unser Auferstehungsleib häßlich und ekelhaft sein, er wird in den nie erlöschenden Flammen des Höllenfeuers gequält werden.

Es gibt darum für uns nur eine Möglichkeit: Mit dem Herrn unser Kreuz zu tragen bis an unser Ende, welches dann eine seliges sein wird! Denken wir daran inmitten aller Trübsale des Lebens. Die Hoffnung auf die glorreiche Auferstehung war es ja auch, welche die Heiligen zu allen Zeiten zum Ausharren bis an das Ende so wunderbar gekräftigt hat. So sprach der heilige Märtyrer Agapitius, der im Jahre 275 unter Kaiser Aurelianus durch Verbrennung seines Hauptes zu Tode kam, kurz vor seiner Hinrichtung: "Es ist unwichtig, daß dieses Haupt auf Erden verbrannt wird, welches einst im Himmel gekrönt werden wird."

Diese Hoffnung soll uns alle beleben: "Jesus lebt, mit ihm auch ich! Tod, wo sind nun deine Schrecken? Jesus lebt, und wird auch mich aus dem Grabe auferwecken! Steh' nun von der Sünde auf, richt' nach oben deinen Lauf!"

Abbé Busse