Wer sonntags regelmäßig die Heilige Messe besucht, noch dazu oftmals weite Wege für eine tridentinische Messe in Kauf nimmt, ist üblicherweise nicht für einen moralisch anstößigen Lebenswandel anfällig.
Eher neigt er dazu, sich einerseits für jemand Besseres zu halten und sich herablassend oder geringschätzend über andere oder gar moralisch "gefallene" Menschen zu äußern. Und andererseits läuft er beständig Gefahr, dem Wahn zu verfallen, durch das Ableisten von Gebeten und dem Sammeln von Verdiensten seine Pflicht zu erfüllen und damit aus eigener Kraft vor Gott bestehen zu können.
Mit anderen Worten: Er neigt dazu, ein Pharisäer zu werden.
Gerade aber die Pharisäer und ihren Hochmut bekämpft Christus mit den schärfsten Worten, während er sich vorbehaltlos mit den letzten Sündern, Dirnen, Ehebrecherinnen und Zöllnern einläßt – sehr zum Unmut der moralischen Elite.
Diesem Vorbild entsprechend predigt Pfarrer Milch unablässig gegen die Moral als Selbstzweck, das Verhaltensweisen vergleichende In-die-Waagerechte-schauen.
Vorträge zum Thema "Pharisäer" | |
Die Frau am Jakobsbrunnen (1983) (Bestellnr.: 1983.JAKOBSBRUNNEN) | |
Predigt zum 3. Sonntag nach Epiphanie 1985 (Bestellnr.: ZYK.07) | |
Predigt zum 3. Sonntag nach Pfingsten 1985 | |
Sonntagsbrief vom 24. März 1985 |