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actio spes unica Pfarrer Milch St. Athanasius Bildungswerk Aktuell

Die Neue Messe

Am deutlichsten sichtbar wird der Bruch der Konzilskirche mit der katholischen Tradition in der von Papst Paul VI. 1969 eingeführten Neuen Meßordnung (Novus Ordo Missae, NOM). Zur Annäherung an die Protestanten, und daher unter Mitwirkung protestantischer Theologen, wurden alle Elemente der Liturgie, die den Opfercharakter der Messe zur Sühne und Genugtuung der "unzähligen Sünden, Fehler und Nachlässigkeiten" des Menschen hervorhoben, entfernt oder stark reduziert. An ihre Stelle trat ein Ritus, der die protestantische Auffassung der Messe von einem eucharistischen Herrenmahl widerspiegelt, in dem also die Danksagung im Vordergrund steht.

Auch wenn die Neue Messe trotzdem in einer Weise zelebriert werden könnte, die äußerlich der tridentinischen Messe sehr ähnlich ist, hat sich in der Praxis eine Form eingebürgert, die auch für Laien offenkundige Unterschiede aufweist:

  • Die Verwendung der Landessprache statt des Lateins
  • Die Zelebration zum Volk hin
Diese Änderungen verwandeln die Messe in ein Gemeinschaftsereignis. Durch den auch während der Wandlung fortwährenden Dialog zwischen Priester und Gemeinde wird dem Einzelnen dabei während der Messe praktisch jede Möglichkeit zum eigenen Gebet oder zur Hingabe an das Opfergeschehen genommen.
"Alle Neuerungen haben nur den Zweck aus der ganzen Sache ein gemeinsames Tun zu machen, ein Miteinander – und das ist das absolute Gegenteil zum Wesen der Opferliturgie" — —
"Der Einzelne wird niedergewalzt, der Neue Ordo ist ein kollektivistisches Geschehen. Der Einzelne kommt überhaupt nicht zu sich selbst und zum Gebet. Warum? – Ununterbrochen redet da vorne der Moderator, wenn er aufhört, muß gesungen werden oder ein Vorbeter betet, kein einziges Minütchen steht zur Verfügung für mein Gebet, für meine Entfaltung."

Gültigkeit und Erlaubtheit der Neuen Messe

Ob die Neue Messe gültig ist, ob also bei der Wandlung tatsächlich Brot und Wein in Fleisch und Blut Christi umgewandelt werden, ist zweifelhaft, insbesondere durch die in den meisten Sprachen bewußt falsch übersetzten Wandlungsworte, statt dem korrekten "Mein Blut, das für euch und für viele vergossen wird" das die Allerlösungstheologie stützende "Mein Blut, das für euch und für alle vergossen wird".

"Auch ich weiß, wie gravierend, wie böse die Verfälschung der Wandlungsworte ist, welche böse Absicht dahintersteht. Trotzdem sind sich alle ernstzunehmenden Theologen, einschließlich Erzbischof Lefebvre, einig, daß dennoch dieser Text die Gültigkeit in sich nicht ausschließt."

Gerade die Möglichkeit aber, daß der Neue Meßritus gültig sein könnte, hat zur Folge, daß es einem wahren Katholiken nicht erlaubt ist, an einer Neuen Messe teilzunehmen:

"Das ist erst das Schlimme, daß der Neue Ordo aus sich die Gültigkeit nicht ausschließt. Jetzt meinen einige: 'Wenn er gültig ist, dann ist es ja gut, dann kann man ja hingehen.' – Dann ist es ganz und gar nicht gut und du darfst ganz und gar nicht daran teilnehmen. – 'Ja aber da vollzieht sich doch das Opfer des Gottmenschen!' – Umso schlimmer: Denn dieses Opfer des Gottmenschen wird durch diesen Neuen Ordo entstellt und entehrt. Deshalb darf ich da nicht mitmachen."

TEXT Pfarrer Hans Milch: Sonntagsbrief vom 11. Oktober 1981
> Pfarrer Hans Milch: Neues Manifest der actio spes unica – zur Heiligen Messe
CD Pfarrer Hans Milch: Das Wesen der heiligen Opferliturgie
CD Pfarrer Hans Milch: Das Opfer des Neuen Bundes
CD Pfarrer Hans Milch: Wir und Rom - Ist die Kirche an ihrem Hauptsitz noch vorhanden?
CD Hw. DDr. Gregorius Hesse: Brennende Fragen zur Liturgie
TEXT Pfarrer Hans Milch: Rundbrief vom 7. Februar 1985
TEXT Pfarrer Hans Milch: Rundbrief vom 27. August 1980
=> fsspx.info: Fragen zur Hl. Messe
=> fsspx.org: Der neue Meßritus
! Vorträge zum Thema "Neue Messe"
! Vorträge zum Thema "Wandlungsworte"
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