Schild der actio spes unica
actio spes unica Pfarrer Milch St. Athanasius Bildungswerk Aktuell

spes-unica-Sonntag 2009

30. April 2009

Reges Interesse am spes-unica-Sonntag

Für einen spes-unica-Sonntag eher ungewohnt herrschte schönes Wetter am 22. März 2009: Weder Neuschnee noch Regen noch ein Sturmtief wie in den vergangenen Jahren behinderten den oftmals langen Anfahrtsweg, den zahlreiche Anhänger der actio spes unica zum Besuch der Glaubenskundgebung in der Stadthalle von Hattersheim auf sich nahmen.

Ebenso hatte sich der Orkan der öffentlichen Meinung, der nach der Aufhebung der Exkommunikation der Bischöfe der Priesterbruderschaft St. Pius X. auch über das Meßzentrum in Hattersheim hinwegfegte, Ende März bereits spürbar gelegt.

Trotzdem wurde die gute Besucherzahl des Vorjahrs nochmals übertroffen. Was dazu führte, daß am Vormittag einige der ca. 350 Teilnehmer dem Hochamt im Stehen beiwohnen mußten.

Predigt von Pater Kampmann

Predigt von Pater Kampmann

Der Glanz der Heiligen Messe aller Zeiten

Entschädigt wurden sie für diese Mühe einmal mehr vom Chor der Schülerinnen des St.-Theresien-Gymnasiums in Schönenberg. Deren wohlklingende Stimmen sind der eindrucksvolle Beweis dafür, in welchem Ausmaß die jedem Menschen eingegossenen Talente durch geeignete Förderung geweckt und zum Erblühen gebracht werden können. Durch die würdige Entfaltung der Ordinarien und Proprien der Heiligen Liturgie sind die von Rektorin Sr. Michaela Metz eingeübten jungen Mädchen zudem überzeugende Botschafterinnen der Pracht und Schönheit, die der Heiligen Messe aller Zeiten innewohnen. –

Ein Messias für die eigenen Interessen

Obgleich er bereits seit über drei Jahren Seelsorger der Athanasius-Gemeinde ist, hatte Pater Johannes Kampmann zum ersten Mal Gelegenheit, das feierliche Hochamt beim spes-unica-Sonntag zu zelebrieren. In seiner Predigt griff er die Reaktion auf die wunderbare Brotvermehrung auf, von der das Evangelium des Fastensonntags "Laetare" berichtet: Allzu gerne sind die Menschen bereit, den Spender der überreichen Wohltaten zum König zu erheben. Doch Christus will nicht nur den leiblichen Hunger stillen, sondern vielmehr die geistige Sehnsucht nach Gott entfachen, um diese mit sich selbst stillen zu können. Als er aber dazu auffordert, nicht nach vergänglicher Speise, sondern nach Ihm, dem wahren Brot des Lebens, zu streben, erntet er heftigen Widerspruch. So zeigt sich die Neigung der Menschen, einen Messias nach eigener Vorstellung, zur Erfüllung allein der irdischen Wünsche und Interessen, herbeizusehnen.

CD Hochamt zum spes-unica-Sonntag 2009
Vortrag von Dr. Barth

Vortrag von Dr. Barth

Ist die traditionelle lateinische Messe antisemitisch?

Mit großer Spannung erwartete das Publikum den Vortrag des Bonner Universitätsdozenten Dr. Heinz-Lothar Barth am Nachmittag. Mittem im Medienrummel um das Interview von Bischof Williamson sorgte die Ankündigung, daß die "Piusbrüder" in Hattersheim über Antisemitismus sprechen würden, für einiges Aufsehen.

Dabei hatte das Vortragsthema "Ist die traditionelle lateinische Messe antisemitisch?" bereits im vergangenen Jahr festgestanden. Und auch das gleichnamige Buch von Dr. Barth ist bereits im Jahr 2007 erschienen. Das hinderte den Referenten nicht daran, in seinem Vortrag einige aktuelle Ergänzungen einfließen zu lassen:

Mit einer am 4. April 2007 veröffentlichten Erklärung, versucht der Zentralrat der deutschen Katholiken, in letzter Minute die bevorstehende Wiederzulassung der traditionellen lateinischen Messe durch das Motu proprio Summorum pontificum von Papst Benedikt XVI. zu verhindern. Insbesondere behauptet der Zentralrat, die Karfreitagsfürbitten für die Juden des Missale Romanum von 1962 seien nicht mit dem Paradigmenwechsel vereinbar, der durch das Konzilsdokument Nostra aetate des II. Vatikanums vollzogenenworden sei. Sie stellten vielmehr eine Belastung für den christlich-jüdischen Dialog dar.

Die Entwicklung der Karfreitagsfürbitten für die Juden

Deutlich wird diese gewandelte Geisteshaltung an den Fürbitten für die Juden in der Karfreitagsliturgie: Betete die katholische Kirche fast 2000 Jahre für die Bekehrung der ungläubigen Juden, gesteht die nachkonziliare Kirche dem Judentum einen eigenen Heilsweg zu, und erachtet Missionierungsbemühungen als überflüssig und unerwünscht.

Dr. Barth nimmt zu den Vorwürfen des Zentralrats Stellung und stellt ihnen die traditionelle Haltung der katholischen Kirche gegenüber. Er beleuchtet die Hintergründe der Karfreitagsfürbitten: Welche der seit 1950 vorgenommenen Änderungen sind sinnvoll, welche schädlich? Ausführlich beurteilt er dabei die Fassung, die Papst Benedikt XVI. für den wiederzugelassenen "außerordentlichen" Meßritus von 1962 vorgeschrieben hat.

CD Mitschnitt der Rede von Dr. Heinz-Lothar Barth
=> Homepage von Dr. Heinz-Lothar Barth
=> Buch von Dr. Heinz-Lothar Barth: Ist die traditionelle lateinische Messe antisemitisch?
|< Nachrichten
   

Hilfe  •  Suche  •  Was ist neu?  •  Sitemap  •  Impressum  •  Tastatur  •  Konfiguration  •  Webmaster