Glaubenswahrheit und Abkommensfrage

5. März 2009

Die Abkommensfrage

Nachdem Papst Benedikt XVI. mit dem Motu Proprio Summorum pontificum die überlieferte Hl. Messe freigegeben hat, raten viele der Priesterbruderschaft St. Pius X. nahestehende Gläubige zu einem raschen Abkommen mit Rom zur Wiedereingliederung in den heutigen Innenraum der Kirche.

Sie verweisen darauf, daß der Präfekt der Ecclesia-Dei-Kommission, Kardinal Castrillón Hoyos das großzügige Angebot einer Personalprälatur in Aussicht gestellt habe, die die Bruderschaft direkt dem Papst, nicht jedoch den Ortsbischöfen, unterstellen würde. Die Befürworter eines sofortigen Abkommens sind der Überzeugung, daß im Hinblick auf das fortgeschrittene Alter des heutigen Papstes dieses Angebot unverzüglich anzunehmen sei, weil von seinem Nachfolger kein so günstiges Angebot mehr zu erwarten sei.

Dem steht die Forderung Roms entgegen, daß die Bruderschaft vor einer Wiedereingliederung in die Hierarchie ihren Widerstand gegen das II. Vatikanum und die Neue Messe aufzugeben habe. Der Druck, ohne eine vorherige Erörterung der theologischen Streitpunkte ein Abkommen zu schließen, ist gewachsen, nachdem der Heilige Vater im Januar diesen Jahres der Bitte entsprochen hat, die Exkommunikation der von Msgr. Lefebvre geweihten Bischöfe offiziell aufzuheben.

Klarstellung der Standpunkte

In seiner neuen Schrift "Glaubenswahrheit und Abkommensfrage" arbeitet Dr. Wolfgang Schüler die unterschiedlichen Standpunkte der Priesterbruderschaft und des vom Pastoralkonzil geprägten Rom heraus, und macht damit die Haltung der actio spes unica und ihres Gründers, Pfarrer Hans Milch, deutlich. Unter anderem erläutert er ausführlich die abweichende Auffassung vom Verhältnis von Kirche und Staat sowie von den Begriffen Religionsfreiheit und Toleranz.

Die Broschüre befand sich zum Zeitpunkt der Aufhebung der Exkommunikation der Bischöfe bereits im Druck. Dadurch ist bei einigen Passagen der zeitliche Kontext überholt, was aber für den Inhalt bedeutungslos ist. Sie können sie unter folgendem Link als PDF-Datei herunterladen:

Über den Autor

Dr. Schüler, 1939 in Wiesbaden geboren, legte 1964 nach abgeschlossener Berufsausbildung das externe Abitur ab und studierte anschließend Mathematik, Physik und Philosophie an den Universitäten Frankfurt am Main und München. Nach dem zweiten Staatsexamen unterrichtete er über dreißig Jahre am Abendgymnasium in Wiesbaden. 1981 promovierte er in Philosophie an der Universität München bei Reinhard Lauth.

Er ist langjähriges Mitglied der actio spes unica.

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