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actio spes unica Pfarrer Milch St. Athanasius Bildungswerk Aktuell
Geistliches Wort im Juni 2007

Das heiligste Herz für die Gerechten (Fest des allerheiligsten Herzens Jesu)

 

Die Heiligkeit

Bedenken wir, daß das Wesen der Heiligkeit die Liebe zu Gott ist. Das sagt schon der Katechismus: "Der Heiligste ist derjenige, der die größte Liebe hat, sei er, wer er wolle." Wer Gott wahrhaft liebt, beweint in Bitterkeit seine vergangenen Schulden, flieht die Sünde wie den Tod, meidet auch die kleinsten Beleidigungen. Wer Gott liebt, strebt danach, seinen heiligen Willen in allen Dingen zu vollziehen. Er löst sein Herz von den Reichtümern los, von den Eitelkeiten und der sinnlichen Freude; er sucht die Demütigung, die Abtötung und das Kreuz, die Ruhestätte aller nur möglichen Bitterkeiten, denn er weiß, daß dies der Wille Gottes ist, um zu einer reinen und vollkommenen Liebe seiner Güte und Schönheit zu gelangen.

Wer Gott wahrhaft liebt, verleugnet sich selbst, vergißt sich selbst, entäußert sich der Eigenliebe, betrachtet sich selbst noch als den größten Gegner wahrer Heiligkeit.

Unsere unaufhörliche Beschäftigung muß es sein, Gott inbrünstig zu lieben. Niemand hat wie wir so große Wohltaten mit der Taufe und Firmung erhalten. Wir Christen sind "Diener" und "Freunde Christi", das Band dieser Freundschaft muß die Liebe sein.

Mögen andere die vergänglichen Schönheiten lieben und die Güter, die diesseits der Totentumba bleiben, die Bequemlichkeiten, die das Herz an die Erde fesseln, die Ehren und Würden, die vergehen; wir aber mögen eine innige Verbindung der Liebe mit dem Herzen Jesu pflegen.

 

Der Weg zur Liebe

Der kostbare Wert der Andacht zum heiligsten Herzen ist, daß sie unmerklich die Seele zum höchsten Gipfel der Liebe bringt. Der eigentliche Gegenstand der Andacht ist das lebendige und schlagende Herz Jesu, das von Flammen unendlicher Liebe verzehrt wird. Der Grund und das treibende Motiv der Anbetung dieses kostbaren Gegenstandes ist die göttliche und menschliche Liebe Jesu Christi, die in dem Herzen symbolisch dargestellt ist. Von unserer Seite wird als Huldigung in erster Linie eine Liebe verlangt, die in irgendeiner Weise einer so großen Liebe entspricht. Läßt sich wohl eine Andacht erfinden, die besser in unserem Herzen die Liebe weckt? Es ist einleuchtend klar, daß dies nicht möglich ist. Diese Andacht pflegen heißt ja nichts anderes, als in unserer Brust gleichsam einen Vulkan voll unendlicher Liebe innig zu pflegen und hegen, heißt fortwährend an die unendlichen Wohltaten eines Herzens denken, das sich für uns geopfert hat, heißt Liebesbeteuerungen und unerhörte Versprechungen anhören für diejenigen, die diesen glücklichen Weg der göttlichen Liebe einschlagen.

Es ist nicht einmal notwendig, lange die Gnaden zu betrachten, die der Herr in so überreichem Maße für diese hochheilige Andacht begründet hat und bereit hält, um uns an die göttliche Liebe glauben zu lassen; nein es genügt schon, wenn wir nur einige Augenblicke dabei verweilen, die kostbaren Elemente zu betrachten, die diese Andacht zustandekommen lassen. Wunderbar ist es, für unserer Herz zu lieben, aber über alle Beschreibung geht es, wenn man inbrünstig von einem anderen geliebt wird. Es wird Herzen geben, die imstande sind, der Drohung, der Gewalt, dem persönlichen Nutzen, den menschlichen Bequemlichkeiten Widerstand zu leisten, aber es gibt kein natürlich entwickeltes Herz, das einer starken, selbstlosen, reinen, dauernden und unendlichen Liebe auf Dauer widerstehen könnte.

Der Herr hat Anhängern dieser Andacht versprochen, daß sie zu einer hohen Vollkommenheit gelangen werden. Beten wir darum, daß wir unser Ziel durch die eifrige Verehrung des heiligsten Herzens erreichen und würdig sind, diese unvergleichliche Verheißung zu verdienen.

 

Mit priesterlichem Segensgruß

Abbé Busse
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