Schild der actio spes unica
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Geistliches Wort im September 2007

15. Sonntag nach Pfingsten, die drei Arten des Todes

 

1. Der leibliche Tod

"Es ging Jesus," so erzählt das heutige Evangelium, "in eine Stadt Namens Naim; und es gingen mit ihm seine Jünger und viel Volk. Als er aber nahe an das Stadttor kam, da trug man einen Toten hinaus." Auch dich wird man eines Tages tot hinaustragen und zur Erde bestatten. Dann ist es aus mit deinen Ehren und Würden, aus mit deinen Schätzen und Geldern, aus mit deinen sinnlichen Freuden und Lüsten. Warum also willst du so eifrig suchen, was doch einmal ein Ende hat? Aber ein Ende hat auch deine Schmach und Verachtung, deine Armut und Not, deine Krankheit und all dein Leid. Warum also fürchtest du so sehr, was verschwindet wie der Schatten der Nacht? Nur auf eines denke, daß du gut lebest, auf daß du selig sterbest. "Selig die Toten, die im Herrn sterben! Von nun an, spricht der Geist, sollen sie ruhen von ihren Mühen, denn ihre Werke folgen ihnen nach." (cfr. Apoc. 14,13)

 

2. Der geistige Tod

Schlimmer als der leibliche ist der Tod der Seele, den die Sünde herbeiführt. Über den toten Jüngling von Naim trauerte seine Mutter, eine Witwe. Über die Menschen, die geistiger Weise täglich sterben, trauert ihre Mutter, die hl. Kirche. Am größten ist ihr Leid, wenn sie den geistigen Tod eines Priesters zu beklagen hat. Sie ist dann gleichsam zur Witwe geworden, desjenigen beraubt, der sich im Hl. Geiste mit ihr verbunden hatte, der ihr Trost, ihre Stütze, ihr Helfer und ein wahrer Vater ihrer Kinder sein wollte. Durch die Sünde ist er ihr entrissen, und zwar auf die grausamste Weise entrissen worden. Wäre er eines natürlichen Todes gestorben, sie hätte ihn nicht verloren, sie würde nicht um ihn trauern, wie jene, die keine Hoffnung haben. Aber geistig von ihm geschieden zu sein, ihn in der Sklaverei ihres Widersachers zu wissen, das preßt ihrem liebenden Herzen bittere Tränen aus, die um so schmerzlicher sind, weil ihr durch seinen Fall auch in der Regel noch manche Kinder verloren gehen. Hast du nicht Mitleid mit der schmerzlichen Trauer der hl. Kirche? Darum beten und opfern wir recht viel und eifrig für die Priester, ganz besonders für die abgefallenen Priester.

 

3. Der ewige Tod

Das größte unter allen Übeln ist der ewige Tod, der den leiblichen mit dem geistigen verbindet. "Schrecklich ist der Tod der Sünder," wie die Hl. Schrift sagt. Ja, er ist etwas Schreckliches; denn "schrecklich ist es für sie, in die Hände des lebendigen Gottes zu fallen." Sie werden gerichtet, verurteilt und mit Ketten der Hölle dem ewigen Abgrund überliefert, um dort ohne Ende zu leiden, immer gequält und gepeinigt zu werden, ohne einen Augenblick Trost und Linderung zu erlangen, gequält an allen Sinnen und Gliedern des Körpers wie an allen Vermögen der Seele. Das ist der ewige Tod. Wer sollte den nicht fürchten! Aus diesem Tod gibt es keine Auferstehung und Erlösung mehr. Bist du einmal dem ewigen Tod verfallen, so wirst du nie mehr gerettet werden, nie mehr zum wahren Leben, zu Gott, zurückkehren können. Darum siehe wohl zu, wie es mit deiner Seele bestellt ist. Und wenn sie Gott abgestorben ist, so säume nicht, Buße zu tun und eine gute Beichte abzulegen, damit nicht der allerschrecklichste Tod über dich komme.

 

Mit priesterlichem Segensgruß

Abbé Busse
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