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Geistliches Wort im Januar 2009

Fest des heiligsten Namens Jesu

 

Am zweiten Sonntage nach Epiphanie feiert die Kirche den heiligsten Namen Jesus durch ein besonderes Fest und läßt als Lektion in der Messe einen Abschnitt aus der Apostelgeschichte lesen, in welchem der hl. Petrus vor dem hohen Rate der Juden feierlich erklärt, daß er im Namen Jesu den Lahmgeborenen geheilt habe. Diese ganze Erzählung wählen wir als Gegenstand unserer Betrachtung, um das Vertrauen auf diesen heiligsten Namen in uns zu stärken.

Die drei Punkte sind: 1. Die Heilung des Lahmgeborenen; 2. Die Bekehrung vieler; 3. Die Zuversicht, mit welcher der heilige Petrus den Namen Jesu verkündet.

Die Heilung des Lahmgeborenen lehrt uns, auch in zeitlichen Anliegen den Namen Jesu vertrauensvoll anzurufen; die Bekehrung der Juden rät uns zu gleichen Vertrauen, wo es sich um das Seelenheil, namentlich um Bekehrung von Sündern handelt; und die Zuversicht des hl. Petrus gibt uns ein Beispiel, daß wir sogar dem Tode vertrauensvoll entgegengehen unter dem Schutze des heiligsten Namens Jesu.

1. Punkt: Die Heilung des Lahmgeborenen

Ein Mensch also, der von Jugend auf lahm und als solcher dem ganzen Volke bekannt war, saß an der Pforte des Tempels, wo er Almosen zu betteln pflegte. Auch die beiden Apostel, welche zum Tempel hinein schritten, bat er um eine milde Gabe. Da sprach der hl. Petrus zu ihm: "Silber und Gold habe ich nicht; was ich aber habe, das gebe ich dir. Im Namen Jesu Christi, des Nazareners, steh auf und wandle." Und sogleich war der Lahme geheilt. Gottes Arm ist nicht verkürzt; er ist allmächtig und allgütig, jetzt so gut wie vor zweitausend Jahren. Wenn wir jetzt vertrauensvoll im Namen Jesu um Erhörung: sollte er nicht auch uns erhören, falls dies zu unserem Wohle gereicht? Mögen immerhin wir seine Erhörung verdienen: der heiligste Name Jesu verdient sie. Auch der hl. Petrus weist die Zumutung zurück, als wenn er aus eigener Kraft jenes Wunder verrichtet. "Ihr Männer, Israeliten!" spricht er, "was wundert ihr euch hierüber? Oder "was seht ihr auf uns, als hätten wir aus eigener Tugend" oder "Kraft diesen wandeln gemacht? Der Gott Abrahams, der Gott Isaaks, der Gott Jakobs, der Gott unserer Väter hat seinen Sohn Jesum verherrlicht… Und durch den Glauben an seinen Namen hat sein Name diesen, den ihr sehet und kennet, gestärkt." Suchen auch wir also für uns und andere in allen Nöten vertrauensvoll Hilfe in der Anrufung des heiligsten Namens Jesu!

2. Punkt: Die Bekehrung vieler

Wir lesen ferner: "Viele aber von denen, die das Wort gehört "hatten, wurden gläubig, und die Zahl der Männer ward fünftausend." Die Bekehrung von Ungläubigen oder Sündern ist ein größeres Wunder als die Heilung eines Lahmgeborenen. Auch sie war eine Frucht der Anrufung des Namens Jesu; denn das augenscheinliche Wunder, welches in diesem heiligsten Namen verrichtet war, hatte dieselbe zur Folge. Vielleicht auch war es gerade diese Bekehrung, um deren willen Gott das Wunder tat. Indes, obschon eine Bekehrung etwas Wunderbareres ist als eine Krankenheilung, so können wir eine solche dennoch mit größerem Vertrauen als jene im Namen Jesu erbitten; denn Sie gereicht sicherer zum Wohle des Sünders; Gott wird diesem auf das Gebet hin größere Gnaden verleihen, obgleich es möglich ist, daß der Sünder auch diesen größeren Gnaden widersteht. Beten wir also im Namen Jesu um die Bekehrung der Sünder, besonders jener, die gerade im Todeskampf liegen!

3.Punkt: Die Zuversicht des hl. Petrus

Der heiligste Name Jesu endlich gab dem hl. Petrus jenen Mut, jenes Vertrauen, mit welchem er, ohne Furcht vor Kerker und Tod, dem Hohen Rat der Juden entgegentrat und sprach: "Es sei kund euch allen und dem ganzen Volke Israel: Durch den Namen unseres Herrn Jesu Christi, des Nazareners, den ihr gekreuzigt habt, den Gott von den Toten auferweckt hat, durch ihn steht dieser gesund vor euch. Dieser ist der Stein, der von euch Bauleuten verworfen wurde, der zum Eckstein geworden ist. Und es ist in seinem andern Heil; denn es ist kein anderer Name unter dem Himmel den Menschen gegeben, in welchem wir selig werden sollen." So verehren und bekennen also auch wir hier auf Erden voll Mut und Vertrauen den heiligsten Namen Jesu; dann werden wir ohne Furcht und voll Zuversicht einst dem Tode und dem Gerichte ins Angesicht schauen!

 

Im Kolloquium gedenken wird des Wortes, welches einst der Heiland sprach: "Wahrlich, wahrlich, sage ich euch, wenn ihr den Vater in meinem Namen um etwas bitten werdet, so wird er es euch geben. Bisher habt ihr um nichts in meinem Namen gebeten. Bittet, so werdet ihr empfangen, auf daß eure Freude vollkommen werde" (Joh. 16. 23. 24). Bitten wir also den himmlischen Vater und Jesus selbst, daß er uns lehre, vertrauensvoll in diesem heiligsten Namen zu beten! Wir betrachten (demnach): 1. Die Heilung des Lahmgeborenen; 2. Die Bekehrung vieler; 3. Die Zuversicht, mit welcher der hl. Petrus den Namen Jesu verkündet.

 

Mit priesterlichem Segensgruß

Abbé Oliver E. Busse
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