Schild der actio spes unica
actio spes unica Pfarrer Milch St. Athanasius Bildungswerk Aktuell
Geistliches Wort im Juni 2010

"Siehe dieses Herz, das die Menschen so sehr geliebt hat!"

 

So sprach der liebevolle Erlöser einst in einer Privatoffenbarung zur heiligen Maria Margaretha Alacoque. Er wies diese große Heilige und die ganze Menschheit auf sein heiligstes Herz hin in einer Zeit, in der die Jansenisten durch eine einseitige, häretische Betonung der Strafgerechtigkeit Gottes die Menschen vom Heiland entfernten. Wie notwendig ist die Andacht zum heiligsten Herzen Jesu aber auch für unsere Zeit, die dem Heiland vielfach mit großer Kälte begegnet. Seit langem bemüht sich der Deismus und die ihm verwandten und von ihm abhängigen Geistesströmungen, Gott als einen unendlich fernen, der Schöpfung völlig gleichgültig gegenüberstehenden "Weltenbaumeister" darzustellen. Gleichzeitig gibt es die zahlreichen Spielarten des Relativismus und Subjektivismus, die die Möglichkeit einer göttlichen Offenbarung entweder überhaupt leugnen oder deren sichere Erkennbarkeit bezweifeln, und schließlich auf sitllichem Gebiet den Hedonismus, der sich gierig irdischem Genuß als einzigem Ziel des Lebens in die Arme wirft.

All diese modernen Irrlehren bewirken für viele die Entfremdung von demjenigen, der ihr bester Freund sein will, unserem Herrn und Heiland Jesus Christus. Auch wir müssen auf der Hut sein, um uns vom Pesthauch dieser uns täglich umgebenden Irrtümer freizuhalten. Deswegen wollen wir uns gerade in diesem Monat Juni wieder in besonderer Weise der Verehrung des heilgisten Herzens Jesu widmen. "Siehe dieses Herz, das die Menschen so sehr geliebt hat!" Jeder aufmerksame Blick auf die Darstellung des heiligsten Herzens Jesu soll für uns eine eindringliche Erinnerung an diese Worte sein. Bedenken wir dieses wunderbare Geheimnis! Gott, der unendlich Erhabene, der Unaussprechliche, Gott, der das ganze Weltall erschaffen hat, trägt und erhält, Gott, der in sich unendlich glücklich ist und unser in keiner Weise bedarf – dieser allheilige Gott schafft sich ein menschliches Herz im Augenblick der Menschwerdung der zweiten Person der Allerheiligsten Dreifaltigkeit! Um uns auch mit einem menschlichen Herzen zu lieben und in unserer Nähe zu sein! Es ist dies etwas so Gewaltiges, daß es sich die alten heidnischen Philosophen, wenn sie auch sonst viel Richtiges erkannten, einfach nicht hätten vorstellen können. Es ist ein schauerlicher Sieg des Teufels, wenn es ihm in den letzten Jahrzehnten gelungen ist, die Andacht zum heiligsten Herzen Jesu vielfach in Vergessenheit geraten zu lassen. Der Teufel ist nicht dumm -er weiß genau, daß das Wort des großen Papstes Pius XI. zutrifft, daß die Herz-Jesu-Verehrung "eine Zusammenfassung der ganzen katholischen Religion" beinhaltet.

Verehren wir daher innig das Heiligste Herz Jesu! Dieses göttliche Herz ist die einzige Hoffnung für den Einzelnen wie für die Menschheit insgesamt! Denken wir über seine überströmende Liebe zu uns Menschen nach, etwa, indem wir eine Betrachtung über eine der Anrufungen der Herz-Jesu-Litanei halten. Schaffen wir uns, falls nicht schon geschehen, eine Darstellung des Herzens Jesu an, die in unserer Wohnung einen Ehrenplatz haben soll. Der Herr selber sagte ja zur heiligen Margaretha Maria Alacoque: "Ich werde die Häuser segnen, in denen das Bild meines Herzens aufgestellt und verehrt wird." Eignen wir uns aus dem reichen Gebetsschatz der hl. Kirche einige der vielen, mit Ablässen versehenen Stoßgebete zum Herzen Jesu an, die uns auch im Alltag, namentlich in Trübsal und Widerwärtigkeiten, eine große Hilfe sein werden. Beginnen und schließen wir keinen Tag, ohne uns an Jesu liebevolles Herz zu wenden, und ahmen wir seine Tugenden nach!

Göttliches Herz Jesu, zu uns komme dein Reich!

Abbé Busse
DRUCK Druckversion
|< Geistliches Wort im Mai 2010
Geistliches Wort im Juli 2010 >

Hilfe  •  Suche  •  Was ist neu?  •  Sitemap  •  Impressum  •  Tastatur  •  Konfiguration  •  Webmaster