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Geistliches Wort im Juli 2010

Jesus sei gelobt, gebenedeit, der mit seinem Blute uns befreit

 

Der Monat Juli ist in besondere Weise der Verehrung des kostbaren Blutes Jesu gewidmet. Dies ist sehr passend, da im vorangehenden Monat Juni das heiligste Herz Jesu, die Quelle dieses Blutes, verehrt wird. Das Blut Jesu wird kostbar genannt, weil es von dem Augenblick an, als es in den Adern des Heilands zu fließen begann, wesentlich und unzertrennlich mit der Gottheit der zweiten Person der Allerheiligsten Dreifaltigkeit verbunden ist. Es ist mithin wahrhaftig das Blut Gottes selbst. Dieses heiligste Blut ist zugleich der Preis, den der Erlöser für die Wiederherstellung der Ehre seines Vaters zahlte, ebenso für unsere Versöhnung und Heiligung, für die Wiederelangung des durch die Sünde verlorenen Erbes, für den Erwerb aller für uns auf welche Weise auch immer notwendigen Gnaden und Wohltaten. Weit mächtiger, als das Blut des getöteten Abels zum Himmel um Rache gegen Kain schrie, ruft das Blut Jesu für uns um Gnade und Barmherzigkeit zum Himmel. Und wenn schon der Würgengel im Alten Bund an den Türen vorüberging, deren Pfosten mit dem Blut eines Lammes bestrichen war, um wieviel mehr können wir im Neuen und Ewigen Bund der Erbarmungen des Herrn versichert sein, wenn wir unsere Zuflucht zum Blut des wahren Osterlammes nehmen.

Die großen Heiligen aller Jahrhunderte hegten eine tiefe Verehrung für das kostbare Blut. Die Kirche förderte die Andacht ihrer Kinder zu demselben, indem sie große Ablässe für die Übung dieser Andacht verliehen hat. So gewährte der selige Papst Pius IX. für jeden Tag des Monats Juli einen Ablaß von 7 Jahren und 7 Quadragenen allen Gläubigen, wenn sie der öffentlichen Andacht zum kostbaren Blut beiwohnen. Wertvoll ist auch die Verehrung der 7 Blutvergießungen (1. Beschneidung, 2. Ölberg, 3. Geißelung, 4. Dornenkrönung, 5. Kreuztragung, 6. Kreuzigung, 7. Lanzenstich). Diese Andacht kann man häufig und sehr einfach üben, indem man 7 Vaterunser, 7 Gegrüßet und 7 Ehre sei dem Vater zu Ehren des Blutes Jesu betet. Ganz allgemein muß darauf hingewiesen werden, daß es gut ist, die bewährten Formen der Frömmigkeit zu pflegen. Wieviele Schätze wahrer Andacht können wir aus den schönen, alten Gebetbüchern heben. Wie traurig, daß viele sich stattdessen merkwürdigen, neuartigen "Erscheinungen" hingeben, die nicht von der kirchlichen Obrigkeit gebilligt sind, wie es z.B.die geistige Pest, die von Medjugorje ausgeht, zeigt. Andere hinwiederum geben sich einem ungesunden Hyperliturgismus hin, wähnend, nur das liturgische Gebet sei angemessen. Was für eine Unkenntnis des echten Geistes der Kirche zeigt sich hier!

Wir sollen immer, im Geist der Kirche, den von altersher gebilligten Frömmigkeitsübungen treu bleiben, also im Monat Juli Jesu kostbares Blut besonders innig verehren. Wieviel Grund haben wir dazu! Bei all den Gefahren, die der Kirche und der Welt drohen, dürfen wir kein Mittel unbenützt lassen, die göttlichen Erbarmungen herabzuflehen, am allerwenigsten die Aufopferung des Blutes des Bundes der Gnade!

Rufen wir duch unsre Sünden
Gottes Rachehand herbei,
Möge Christi Blut auftreten,
Daß es unser Anwalt sei,
Und uns vor der Schar der Übel
Welche drohen Schutz verleih'.

(Aus dem Hymnus: Ira justa conditoris)

Abbé Busse
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