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Geistliches Wort im Oktober 2010

Der heilige Judas Thaddäus, ein mächtiger Helfer

 

Der Monat Oktober ist, wie allgemein bekannt, der Monat des heiligen Rosenkranzes. Wir sind aufgefordert, in diesem Monat unseren Eifer in der Verehrung der Rosenkranzkönigin neu zu beleben.

In den Wirrnissen der letzten Jahrzehnte wurde jedoch leider weithin vergessen, daß der Monat Oktober auch in besonderer Weise der Verehrung des hl. Judas Thaddäus gewidmet ist. Wie sehr war die Andacht zu diesem mächtigen Heiligen in früherer Zeit im katholischen Volk verbreitet, und zwar aus vielen Gründen! Dieses Geistliche Wort soll daher dazu beitragen, die Verehrung des heiligen Judas Thaddäus wieder zu verbreiten.

Der heilige Apostel Judas wird von Judas Iskariot durch den Beinamen "Thaddäus" unterschieden, welcher in syrischer Sprache "Lob" und "Bekenntnis" bedeutet, wie auch auch durch den Namen Lebeuus, den man im griechischen Text des hl. Matthäus findet, und der nach dem hl. Hieronymus auf einen Mann von Geist und Verstand hinweist. Er war ein Bruder des hl. Jakobus des Jüngeren, des hl. Simeon von Jerusalem und eines Anderen namens Joseph, welche sämtlich Verwandte des Heilands waren. Sie waren nämlich alle drei Söhne des Kleophas und der Maria, Schwester der Gottesmutter. Der hl. Judas Thaddäus wurde vom Heiland sehr geliebt, was weniger der leiblichen Verwandtschaft als seiner Weltverachtung, seiner Liebe und seinem glühenden Eifer zuzuschreiben ist. Man weiß weder wann noch wie er ein Jünger Jesu geworden ist. Das Evangelium schweigt von ihm bis zu der Stelle, wo er unter der Zahl der Jünger genannt wird. Als der Herr nach dem Letzten Abendmahl versprochen hat, er werde sich jenen offenbaren, die ihn lieben, fragte ihn der hl. Judas, warum er sich nicht auch der Welt kundtun wolle – durch diese Frage mochte er zu verstehen geben, daß er glaubte, der Messias werde auf Erden herrschen. Jesus aber erklärte ihm durch seine Antwort, die Welt verdiene nicht, daß sich ihr Gott offenbare, da sie allem feind ist, was des Himmelreiches würdig macht; er werde vertraulichen Umgang mit jenen pflegen, die ihn wahrhaftig lieben, und ihnen seine Gnaden mitteilen.

Nach der Auffahrt Christi in den Himmel und der Ausgießung des Heiligen Geistes gesellte sich Judas zu den übrigen Aposteln, um wie sie der Welt das Evangelium zu verkündigen. Eusebius berichtet, der hl. Thomas habe den Thaddäus nach Edessa geschickt, und der König Abgarus sei mit einer großen Menge seiner Untertanen von ihm getauft worden. Der hl. Hieronymus und der ehrwürdige Beda sind der Meinung, dieser Thaddäus sei kein anderer gewesen als der hl. Apostel Judas.

Nach Nikephorus, Isidor und den Martyrologien predigte der hl. Judas in Judäa, Samarien, Idumäa, Syrien, und besonders in Mesopotamien. Beim hl. Paulinus kann man lesen, er habe die Fahne des Kreuzes in Libyen aufgepflanzt.

Der heilige Apostel kehrte im Jahre 62 nach dem Märtyrertode seines Bruders Jakobus nach Jerusalem zurück, und wohnte dort der Wahl des hl. Simeon bei, der den bischöflichen Stuhl jener Stadt besteigen sollte. Wir besitzen vom hl. Judas ein Sendschreiben, das er an alle Kirchen des Morgenlandes gerichtet hat, besonders aber an die bekehrten Juden, welche ihn hauptsächlich beschäftigten und am Herzen lagen. Der Eifer des hl. Judas erglühte beim Anblick der Verheerungen, die bestimmte Ketzer in der Kirche anrichten wollten. Bei der Schilderung dieser Irrlehrer befleißigte sich der hl. Judas, wie jeder in der Heiligen Schrift nachlesen kann, einer Sprache, die sich von dem, was gewisse Personen heutzutage unter Glaubensverkündigung verstehen, vollkommen unterscheidet.

Aus Mesopotamien ging der hl. Judas nach Persien, wie Fortunat und mehrere Martyrologien berichten. Ebenfalls bei Fortunat lesen wir, daß der hl. Judas in Persien die Märtyrerkrone erhalten habe. Einige Griechen sagen, er sei mit Pfeilen erschossen worden. Andere sind der Auffasung, er sei erschlagen oder zersägt worden. In jedem Falle ist sicher, daß unser Heiliger sein Zeugnis mit seinem Leben besiegelt hat.

Der heilige Judas Thaddäus wird in vielen Nöten und Gefahren, bei Depressionen um seinen mächtigen Schutz angerufen, insbesondere jedoch in solchen Anliegen, die menschlich gesprochen aussichtslos erscheinen. Daß gerade in derartigen Fällen auffallende Gebetserhörungen in großer Zahl stattgefunden haben, davon zeugte einst die überaus große Verehrung dieses Heiligen. Folgen wir dem Beispiel nach, das uns so viele unserer frommen Vorfahren gegeben haben! Pflegen wir wieder eine besondere Andacht zu diesem Heiligen, dessen Wundermacht nicht dadurch geschmälert wird, daß viele sie nicht mehr in Anspruch nehmen! Da jedoch oftmals keine geeigneten Bücher mehr vorhanden sind, wo man Gebete zu diesem Heiligen findet, sei darauf hingewiesen, daß man solche per E-mail bestellen kann (reverendusmail [at]spes-unica13.com m e . c o m ), sowie auch Medaillen. An dieselbe E-mail-Adresse kann man auch besondere Gebetsanliegen senden. Diese werden dann in ein Intentionenbuch geschrieben, welches an einem dem hl. Judas Thaddäus gewidmeten Altar in Berlin aufliegt, an dem ausschließlich die Hl. Messe im althergebrachten Ritus gefeiert wird. Auf diesem Altar ist auch beständig eine sehr kostbare, schön gefaßte Reliquie dieses Heiligen ausgestellt, nämlich ein beachtliches Stück der Rippen des hl. Judas.

Möge der liebe Gott alle Leser auf die Fürsprache des hl. Judas Thaddäus segnen!

Abbé Busse
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