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Rundbrief vom 19. Dezember 1973

Liebe Schwestern und Brüder in der "spes unica"!

 

"Denn viele Verführer sind ausgezogen in die Welt, die leugnen, daß Jesus Christus im Fleische kam. Dies ist der Verführer und der Antichrist!" (2 Joh., 4,7)

"Im Fleische erschienen!" – Gott wird Mensch. In der Gestalt des Menschen spricht Gott das Wort der Lossprechung. Auf Menschen ist das Amt des höchsten Anspruchs und der Unfehlbarkeit gelegt. In sichtbarer Gestalt, daß wir ihn sehen, hören und berühren, essen und trinken können, opfert sich der Gott-Sohn dem ewigen Vater für uns! Was im Schoße der jungfräulichen Mutter begann, breitet sich aus seit zwei Jahrtausenden durch Räume und Zeiten, von den Engeln gepriesen und voll Ehrfurcht bestaunt. – Über dem 20. Jahrhundert stehen zwei Worte. Das eine ist von dem Propheten des Antichrist selbst und beschreibt das 20. Jahrhundert: "Die Wüste wächst! Weh dem, der Wüsten birgt!" (Nietzsche: Zarathustra). Das andere Wort ist die rettende Entgegnung darauf: "Maria ist mit Leib und Seele in den Himmel aufgenommen." (Dogma, verkündet von Papst Pius XII am 1.11.1950 in Rom). Dieses Dogma steht schon mit anderen Worten im Magnificat: "Aufgenommen hat er Israel, seinen Knecht, da er seines Erbarmens gedachte!" Maria ist ja die Vollendung Israels. Mitten in wachsender Wüste werden wir durch Mariens Hingabe aufgenommen dorthin, wo Satan keinen Zutritt haben kann: in den Schoß des Vaters. Es gilt also mehr denn je, Mariens bedingungslose Selbstpreisgabe ("Mir geschehe nach Deinem Wort!") für uns in Anspruch zu nehmen. Maria verstehen, heißt Christus verstehen. Maria sich hingeben, heißt unmittelbar Christus gehören. An die jungfräuliche Weise der Empfängnis Jesu im Schoße Mariens glauben, heißt bekennen, daß "Jesus im Fleische kam". – Genau dies aber leugnen die progressistischen Zerstörer unserer Tage. Gottes Sichtbarkeit, Gottes unmittelbar feststellbare Wirkung auf Erden, Gottes wahrnehmbarer Anspruch in der Welt durch die Kirche, den fortlebenden Christus – all dies wollen sie uns ausreden. Wir haben mit ihnen nichts zu tun. "Kommt jemand zu Euch und bringt nicht diese Lehre, so nehmt ihn nicht auf ins Haus!" (2 Joh.,10) So schreibt der Liebesjünger. Wir wissen, was es ist um die wahre Liebe. –

 

Liebe Brüder und Schwestern!

Bitte verstehen und verzeihen Sie, wenn ich nicht ihre Post immer gleich beantworte bzw. überhaupt nicht beantworte! Ich erhalte so viel liebe Schreiben, über die ich mich jedesmal ganz herzlich freue, aber die Zeit läßt es nicht zu, daß ich antworte. Ich kann Ihnen versichern, daß ich Ihrer aller gedenke im Gebet und im heiligen Opfer. Wir sind eine verschworene Gemeinschaft der Liebe und der "Hoffnung gegen alle Hoffnung"! –

Am 3. Februar 1974 ist unser nächster spes-unica-Sonntag in Hattersheim. Ich weiß, daß viele mit dem besten Willen nicht kommen können. Ich weiß aber auch, daß alle an diesem Sonntag besonders im Gebet mit uns verbunden sind, die wir um 15.00 Uhr ein rein lateinisches Hochamt halten mit Predigt, anschließend uns im katholischen Pfarrheim St. Barbara zu gemütlichem Zusammensein mit Vortrag treffen, um dann von 18.00 Uhr bis 20.00 Uhr in stiller Anbetung zur Sühne zu verharren vor dem ausgesetzten Allerheiligsten in der Pfarrkirche.

Eine gottgesegnete, gnadenreiche Weihnacht wünscht Ihnen allen von Herzen

 

Ihr Hans Milch

Schlüsselbegriffe ?
   
Leibliche Aufnahme
   
Sichtbarkeit
   
Wüste
   
Fleisch
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