Schild der actio spes unica
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Rundbrief vom 9. August 1978

Liebe Brüder und Schwestern in der actio spes unica! Liebe Beterinnen und Beter in den Gebets- und Sühnegemeinschaften! Alle, die Sie Leid tragen, Sehnsucht und unüberwindliche Hoffnung!

 

Für ganz kurze Zeit habe ich meinen Urlaub unterbrochen, denn es ist hohe Zeit für unser Gebet, für unser Opfern und unsere Hoffnung. Ich bin für einen Tag in Hattersheim, um Ihnen zu schreiben und den Bischöfen des deutschsprachigen Raumes in einem offenen Brief, den ich jedem einzelnen Bischof zugehen lasse und zur Veröffentlichung in der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" und in der "Deutschen Tagespost" bestelle. Den Wortlaut gebe ich Ihnen einige Zeilen weiter unten bekannt.

Giovanni Battista Montini ist entschlafen.

Uns bleibt nur, für sein Seelenheil inbrünstig zu beten. Jetzt wird das Urteil über sein Pontifikat aus dem Munde Gottes gesprochen vor dem Angesicht der Ewigkeiten, aller Heiligen und aller Engel.

Wir haben weder zu loben noch zu verurteilen, wir haben nur zu lieben. Und unsere Liebe besteht im unbedingten, flehentlich-betenden Willen des Geistes und des Herzens, daß er gerettet werde. –

Vor allem aber flammt jetzt in noch nicht dagewesenem Vertrauen und Macht unser Gebet – verbunden mit der Fürsprache Mariens und aller Heiligen – in Christus zum Vater empor, daß die Wende geschehe! Wie noch nie heißt jetzt das Gesetz der Stunde: BETEN! —

 

Und jetzt der Wortlaut des offenen Briefes, der sogleich an alle deutschsprachigen Bischöfe und an den Nuntius ergeht:

"Eminenzen! Exzellenzen!

Im Namen tausender und abertausender gläubiger katholischer Christen in der actio spes unica und in zahllosen Gebets- und Sühnegemeinschafeten, die sich an die ewige katholische Wahrheit und die unveränderliche Herrlichkeit des gottmenschlichen Opfers klammern und in heißen Gebeten den Tag herbeiflehen, da die Kirche wieder aufflammen und sich erheben wird in ihrem eigenen Lichte, wende ich mich in dieser bedeutungsvollen Stunde am Vorabend der schwerwiegendsten Entscheidungen, die am Firmament der Kirchengeschichte im Zeichen der Rettung oder der Zerstörung haften werden, an Sie alle mit der innigen Bitte, Ihren ganzen Einfluß aufzubieten, um die zu schicksalsschweren Entschlüssen Berufenen zu bedrängen, die Wiederkehr der wesenhaften Erkennbarkeit der katholischen Kirche unbeirrt ins Auge zu fassen!

Es gilt,

  • jeglichen Wahn eines innerweltlichen "Fortschritts der Menschheit" zu zerbrechen
  • jeglichem freimaurerischen Einfluß bedingungslos zu wehren und abzuschwören
  • der vorgegebenen, von Christus geoffenbarten, katholischen Wahrheit in allem den absoluten Vorrang zu geben
  • an dem unbedingt verbindlichen, unveränderlichen Wortsinn der Dogmen festzuhalten ohne Einschränkung, zum höchsten Glücke derer, die guten Willens sind
  • zurückzukehren zur entrückten Erhabenheit der göttlichen Liturgie des heiligen Opfers, das sich unabhängig von jeglicher Gemeinschaft und von jeglicher Anwesenheit teilnehmender Menschen ereignet im Zeichen der Anbetung, der Verherrlichung, der Sühne, des Heils und der Erlösung, der Fülle der Wahrheit und im unverminderten Glanz demütiger und segnender Gebärden
  • sich abzuwenden von jener dem Wesen der Kirche widersprechenden "Demokratisierung", die seit vielen Jahren das ehrfürchtige Staunen zerstört und das Verhältnis des menschlichen Bewußtseins zur Wahrheit pervertiert und korrumpiert
  • den dominierenden Einfluß der Geistfremden und der Kirchenfeinde im publizistischen Gebaren der Kirche und im Bereich der Priesterausbildung rigoros zu beenden
  • und die Heilkräfte der großen geistigen Bewegungen der ersten Jahrhunderthälfte zu mobilisieren.

Im Namen der leidenden, betenden und hoffenden katholischen Christen bin ich Ihr im Herrn ergebener Pfarrer Hans Milch."

 

Meine lieben Brüder und Schwestern!

Vor dem Tag der großen katholischen Rundgebung in der Rhein-Mosel-Halle zu Koblenz, wofür ich Sie schon jetzt eifrig zu werben und zu beten bitte, werde ich Ihnen noch einmal schreiben. Das Thema "Christus, der König" wird das Hirtenamt der Bischöfe in besonderer Weise betreffen. An die Bischöfe wird – unabhängig von obigem Appell – gemäß der Ankündigung von Soest ein Katalog drängender Fragen gerichtet werden. In der Rhein-Mosel-Halle werden diese Fragen nach dem Feierlichen Amt ihre dramatische Aufgipfelung erfahren: im Angesicht der Lage, die sich dann abgezeichnet haben wird und die, wie eingangs beschworen, der Gegenstand unserer heißen und gesteigerten Gebete ist!

Mit den innigsten Segenswünschen im Zeichen der spes unica – Ihr in Christus verbundener

 

Hans Milch

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