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Rundbrief vom 6. August 1979

Liebe Freunde in der actio spes unica!

 

Die meisten von Ihnen werden dieses kurze Schreiben erst später erhalten – als Beilage zum Neuen Manifest. – Aber einigen, die aus Anlaß meines Rundschreibens vom 22.7.1979 Schwierigkeit und Widerspruch angemeldet haben, will ich es schon zukommen lassen.

Es ist kein Wunder, daß beim totalen Versagen der bestellten Hirten und Wächter bzw. – besser gesagt – ihrem Nichtvorhandensein auch in den Reihen derer, die nicht kapitulieren und ihre Treue zum katholischen Glauben bewahren, mangels einer beständigen, konkreten und einheitlichen Führung der Satan sein Spiel treiben und Verwirrung stiften kann. In unseren antiprogressistischen Kreisen ist ein deprimierendes Gewimmel von unzuständigerweise beanspruchten "theologischen" Meinungen und Behauptungen in wachsendem Maße zu verzeichnen, krankhaft-sensationslüsterne Sucht nach Außergewöhnlichem ("Apparitionismus" = Erscheinungssucht pflegt der Hochwürdigste Herr Erzbischof es zu nennen), Fanatismus in der Verfechtung von Nebensächlichkeiten, Eifersüchteleien, Geschwätzigkeiten und Gehässigkeiten, Zuträgereien und Intrigen.

Höchste, allerhöchste Zeit, daß von Ecône aus, unter der sicheren und zuverlässigen Führung der abgeklärten theologischen Souveränität und Weisheit unseres Erzbischofs, eine straffe Vereinheitlichung auf dem Boden der gesunden Lehre stattfindet! Wir freuen uns, daß bereits einige Meßzentren von Priestern besetzt werden, die in Ecône geweiht wurden, und wir hoffen, daß bald alle Meßzentren diesen Segen erfahren werden!

Das habe ich selbstverständlich gemeint, als ich schrieb, daß wir uns "bedingungslos zu Weg und Wort des Hochwürdigsten Herrn Erzbischof Lefebvre bekennen". Und weiter schrieb ich: "Sein, Erzbischof Lefebvres, Werk und Wille ist uns allen das befreiende Dennoch, Kern und Garantie katholischer Kontinuität, Fels in der Brandung. Wir sind ihm verschworen!"

Seinem Werk also, seinem Wort und Weg!

Kann ich mich bedingungsloser zu Gott, zu Christus, zu Seiner allerseligsten Mutter, zur heiligen Kirche und zu dem, was des Heiligen Vaters ist, zum Papsttum, bekennen als dadurch, daß ich mich bedingungslos zu Weg, Werk und Wort des Herrn Erzbischof Lefebvre bekenne und ihm verschwöre!? –

Wenn Papst Johannes Paul II morgen den progressistischen Irrweg, seine antichristliche Zielsetzung deutlich verurteilt, wenn er die antikatholischen Professoren aus dem Innenraum der Kirche beseitigt, wenn er das allerheiligste Sakrament des Altares durch konkrete Anweisungen mit absoluter Verbindlichkeit wieder herstellt, das wahre Wesen der Liturgie und der Mysterien wieder verpflichtend darlegt – kurz gesagt: den Progressismus und Neomodernismus mit der Wurzel ausreißt, dann und nur dann wird er als Papst handeln und mit höchster apostolischer Autorität im Sinne Christi wirken und vollkommenen Gehorsam beanspruchen. Niemand kann mehr für das sein, was Papst wesenhaft ist, als Erzbischof Lefebvre!

Wir bekennen uns zu keiner Person, sondern zur höchst bewährten Wirksamkeit, zum gottgesegneten Werk und Weg des Erzbischofs, der dafür alles getan hat, daß wir mit dem allerbesten Gewissen alles, was katholisch ist, war und sein wird, mit seinem Namen verbinden können.

Von einer vorzeitigen persönlichen "Heiligsprechung" kann keine Rede sein; darum geht es nicht im Ansatz. Niemand denkt daran, absolut auf eine Person zu bauen. Aber es gibt das, was die Scholastiker die "moralische Gewißheit" nennen, d.h. eine innere Sicherheit, die davon ausgeht, daß unter Ausschluß höchst unwahrscheinlicher und eklatanter pathologischer Störungen eine Sache als sicher angesehen werden kann, in unserem Fall, daß das Dasein des Erzbischofs Lefebvre unlösbar identisch ist mit seinem Einsatz für das Wesen des Katholischen und mit seiner glühenden Liebe zur einzigen Kirche und zum Heil der Seelen!

Das Bekenntnis zu Gott, zum Papst auszuspielen gegen das Bekenntnis zu Lefebvre, ist also ein müßiges, sinnloses und irreführendes Beginnen. All dies nämlich ist eins!

In der Liebe Christi – Ihr Ihnen allen im Gebet verbundener

 

Hans Milch, Pfarrer

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