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Rundbrief vom 20. Februar 1982

Meine lieben Brüder und Schwestern in der actio spes unica!

 

Relativ lange haben Sie von mir nichts gehört. Sie können mir abnehmen, daß ich zur Zeit so viel Arbeit habe wie nie zuvor. Vieles muß liegen bleiben. Unbeantwortete Briefe belasten mich Tag und Nacht, wenn ich an sie denke. Sollte der eine oder die andere von Ihnen schon lange auf eine Antwort warten, so bitte ich dringend und herzlich um Vergebung und Verständnis! Mehr als ununterbrochen arbeiten kann ich nicht.

Nun habe ich eine ganz dringende Miteilung zu machen! Ich möchte Sie in diesem wichtigen Zusammenhang wieder anflehen, dem geplanten ungeheuer wichtigen Reich-Gottes-Anliegen den Vorzug vor allem anderen zu geben!! –

Da ist der Norden Deutschlands! Es ist eigentlich unverzeihlich für uns Einwohner südlich und etwas nördlich des Mains (wobei ich mich völlig einschließe), daß wir so wenig der Diaspora im Norden gedenken! Ich meine nicht jeden Einzelnen. Es gibt gewiß Ausnahmen, die den hohen Norden mit seinen einsamen Katholiken in ihr Gebet einschließen bzw. ihnen auch zu Hilfe kommen. Aber ich selbst und die meisten von uns, wir müssen uns anklagen, daß wir diese religiös so unterernährte Region allzu leicht vergessen!

Und heute ist es ja doppelt schlimm!

Von den wenigen in der Zerstreuung lebenden Katholiken sind es wiederum wenige, die am katholischen Glauben festhalten und mit uns allen im Gebet verharren, auf daß bald die große Wende komme! Also eine doppelte Diaspora-Situation sozusagen: Einmal die Katholiken unter einer protestantischen Mehrheit und zum anderen, was wesentlich schlimmer ist, die treugebliebenen Katholiken inmitten der bewußt oder unbewußt dem antichristlichen Modernismus Preisgegebenen.

Es ist nun allerhöchste Zeit, daß wir im Norden ein Zeichen setzen, ein weithin hallendes Zeichen!

Und da bitte ich Sie, hinzufahren, wenn es Ihnen nur irgendwie möglich ist!!!

Ich weiß, daß es für Sie eine starke finanzielle Belastung sein wird. Es mag Sie ein wenig beruhigen, daß Sie das, was Sie sonst für drei spes-unica-Sonntage in Mainz auszugeben pflegen, schon mal für die geplante Sache einsetzen können. Es wird nämlich in diesem Jahre außer dem spes-unica-Sonntag im Norden nur einen spes-unica-Sonntag in Mainz geben, am Christkönigsfest, dem 31. Oktober 1982, nach der gewohnten Ordnung im Konzerthaus Eltzer Hof. –

Nun – die grosse Glaubenskundgebung der actio spes unica findet statt IN Lübeck!

Und zwar am Palmsonntag, dem 4. April 1982, in der Katharinenkirche, Ecke Glockengießerstrasse/Königstrasse.

Vom Hauptbahnhof Lübeck zu erreichen mit den Omnibussen der Linien 1, 2, 3 und 11. Der 'Zentrale Omnibus-Bahnhof', genannt ZOB (unter diesem Namen Zob in Lübeck bekannt), befindet sich gegenüber dem Hauptausgang des Hauptbahnhofes, durch eine Unterführung zu erreichen. Die Omnibusse halten direkt vor der Katharinenkirche. Sie werden größtenteils schon am Samstag in Lübeck sein müssen. In der Anlage erhalten Sie eine Liste der Hotels. Bitte bestellen Sie sich selber ein Hotel bzw. lassen Sie es sich vom Omnibusunternehmen besorgen!

Die Sache ist es wert!!!

Und es muss eine grosse Sache werden!!!

Die Anwesenheit eines jeden Einzelnen ist eine gewonnene Schlacht gegen Satan. Ich flehe Sie an – um der außergewöhnlichen Zeiten willen: Bringen Sie zu all ihren grossen Opfern noch dieses grosse Opfer!!!

Wer meint, es sei angebracht, im Umkreis seines Wohnortes eine Zeitungsannonce zu veröffentlichen, die mit Zeitangabe und Predigtthema auf Lübeck hinweist, dann möge er es tun – eventuell die Rechnung an mich schicken lassend. Jedenfalls, wenn schon, denn schon! Es muß eine große, auffällige Anzeige sein. Eine kleine Anzeige wäre hinausgeschmissenes Geld. Sie wäre sinnlos; niemand bemerkt sie. In solchen Zusammenhängen ist Sparen = Geldverschwendung. Dann lieber gar nichts veröffentlichen!

 

Die St. Katharinenkirche zu Lübeck – zu Ehren der heiligen Großmartyrin Katharina von Alexandrien (sie hat vor ihrem Martyrium 50 Professoren der Philosophie in der Rede widerstanden und sie widerlegt) – ist zur Zeit eine 'Simultankirche', die außer uns treugebliebenen Katholiken noch Protestanten und Griechisch-Orthodoxen Gottesdienstzeiten gewährt. Die Kirche faßt 3000 Menschen, hat eine eigene, gerade für unsere wahrhaft katholischen Zwecke gut ausgerüstete Sakristei und 6 Seitenkapellen, deren eine noch als Mutter-Gotteskapelle hergerichtet werden soll. Der hohe Mönchschor ist (hinter dem Kruzifix befindlich) wegen fehlendem Hochaltar und extrem wertvollem Chorgestühl nicht benutzbar, Die Krypta unter dem hohen Mönchschor wird von der griechisch-orthodoxen Gemeinschaft benutzt.

 

Es muss und soll eine Großkundgebung unseres heiligen katholischen Glaubens werden!

Bitte, bitte kommen sie!

 

Sie werden bald einen weiteren Rundbrief erhalten mit einem Bild vom Rohbau unserer nun überdachten Kirche zu Hattersheim 1. Ich weiss, dass ich Ihnen gar nicht genug danken kann für Ihre übergrosse Hochherzigkeit im Spenden! Ich vergesse Sie alle bei keinem heiligen Messopfer!!!

Außerdem werde ich im nächsten Rundbrief noch auf einige grassierende Irrtümer in unseren Reihen hinweisen müssen, was ich schon jetzt als im Sinne der Liebe geschrieben anzusehen bitte!

(Ich muß sie noch auf ein anderes hinweisen: Einige äußern die Bitte, Spendenquittungen erst mit zusammengefaßtem Betrag am Ende des Jahres zu schicken. Das ist uns leider nicht möglich. Es wäre dies angesichts der – Gott sei Dank! – so reichlich fließenden Spenden eine zu große und komplizierte zusätzliche Belastung. Wir bitten um Ihr Verständnis!)

Was ich noch sagen wollte – vielleicht kann sich der eine oder die andere von Ihnen die Zeit nehmen, die Sehenswürdigkeiten der berühmten Hansestadt Lübeck zu besichtigen. –

Nun wünsche ich jedem Einzelnen von Ihnen eine gnadenreiche Fastenzeit! Ich bin mit allen Segenswünschen für Sie und all Ihre Lieben

Ihr dankbar im Herrn ergebener

 

Hans Milch

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