Schild der actio spes unica
actio spes unica Pfarrer Milch St. Athanasius Bildungswerk Aktuell

Rundbrief vom 15. Juni 1987

Meine lieben Brüder und Schwestern in der actio spes unica!

 

Zunächst begrüße ich Sie alle herzlichst, im Zeichen des Pfingstfestes, also im Flammenzeichen des Heiligen Geistes. Der Sommer steht vor der Tür. Noch, wenn auch aus dem Rhythmus gekommen, bestimmt der Kreis der Jahreszeiten die Natur. Noch zieht die Erde ihre Bahn um die Sonne. Aber die Seele der Menschen wird mehr und mehr unzugängliche, harte Erde, die keinen Regen, kein Licht und keine Wärme einläßt.

Unser Gebet und unsere Hoffnung gegen alle Hoffnung – nach allem Erfahrungsmaß eine "verrückte" Hoffnung! (im Sinne der "Heiligen Narrheit", von der auch St. Paulus spricht) – müssen das Erdreich der Seelen aufbrechen und durchlässig machen für Weisheit und Sinngebung, für Gott und die Ewigkeit. Das Licht, das zur Sommerzeit die Erde durchstrahlt und belagert, stellt sich in unserer Zeit dar wie ein höhnischer Vorwurf im Kontrast zur Nacht, die im Geist der Menschen haust. Wir, verantwortliche Erben der gottmenschlichen Weisung, sind gesendet, Licht in den Seelen zu verbreiten. Durch Entfaltung eigenen Staunens und hoher Begeisterung, durch leidenschaftliche Vermählung mit Christus, durch bedingungslose Liebe zum Menschen. Nicht etwa durch finstere Verurteilung anderer, die Weg und Ziel noch nicht gefunden haben, nicht durch Vorwurf und erhobenen Zeigefinger, sondern durch die einleuchtende Macht der Leidenschaft des Geistes!

In der Anlage erhalten Sie wieder das Manifest unseres Erzbischofs und zudem diesmal im Druck die inhaltliche Darstellung der Wende. Man mag mir entgegenhalten, diese Darstellung verlasse die Sphäre inhaltlicher Logik dort, wo ich sehr konkret werde. Aber dies, daß ein Papst das "II. Vatikanische Konzil" als ungültig zu erklären hat und ein neues Konzil berufen muß, ist nicht zu konkret; es gehört ins Inhaltliche hinein. Denn in den langen, weitschweifigen Texten des sogenannten Konzils sind massive Irrtümer eingesät, wie meine letzte Rede in Mainz aufzeigt. Die Irrtümer sind unmittelbar artikuliert. Die Passagen, die mit der Wahrheit in Einklang stehen, haben neben dem Irrtum kein Wohnrecht. Sie gehören da nicht hin. Das Ganze muß fallen.

Ein neues Konzil wird unumgänglich sein – aus dem Imperativ das Geistes heraus. Die Riesenirrtümer, die sich wie ein roter Faden durch das Gelaber der "Konzils"-Texte hindurchziehen, bedürfen gründlicher und ausführlicher Gegentexte mit der Autorität eines wahren Konzils. Eine päpstliche Enzyklika oder Predigt könnte nicht das notwendige Gewicht haben, um die festgewachsenen irrigen Voraussetzungen auszumerzen, die sich im Bewußtsein der Menschen verankert haben, welche die vergiftete Atmosphäre der nach-"konziliaren" Jahrzehnte im offiziellen Raum der Kirche einatmen mußten, Eine Enzyklika stünde ja als irgendeine neben den überflüssigen Enzykliken der makabren 60er, 70er und 80er Jahre. Ein neues Konzil unter der Geistmacht einer wahrhaft petrinischen Persönlichkeit wird die Gefilde säubern.

Nehmen Sie dies alles in Ihre Gebete hinein, meine lieben Brüder und Schwestern! —

 

Und nun komme ich wieder nicht umhin, Sie an unsere finanziellen Notwendigkeiten zu erinnern! Die Sommerzeit ist in dieser Hinsicht meist sehr belastend. Die Spenden pflegen schwach dahinzutröpfeln, wenn die Sonne brennt. Vergessen Sie uns also bitte nicht in den heißen Wochen!

Denken Sie an den 27. September! Das Thema werden Sie durch den nächsten Rundbrief erfahren.

Von Herzen segne ich Sie alle und nehme Sie ins heilige Opfer!

 

Ihr dankbarer Hans Milch

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Wende
   
II. Vatikanum
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