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Sonntagsbrief vom 14. Dezember 1980

Meine lieben Brüder und Schwestern!

 

Die Botschaft des Christus ist ein Frontalangriff. –

 

Ein guter Rat: Mach Dir doch mal die Mühe und stelle alle Reden unseres Erlösers zusammen – z.B. Seine Streitgespräche mit den Juden (Jo,8), Seine Angriffe auf die frommen, ehrenwerten Vertreter der Religion in Seinem Lande, Seine harte Sprache mit den Jüngern bis hin zu den vielen Abfuhren, die Er selbst den Vertrautesten und gerade ihnen widerfahren läßt.

Selbstverständlich wirst Du dabei auch Seine hoheitsvolle, wundervolle Milde gegenüber den Sündern antreffen. Nur eines wirst Du niemals finden: Einen Halb- und halben, einen Kompromißler, einen, der auf Beliebtheit aus ist, der den Leuten auf die Leier redet, der "mit der Zeit geht".

Lies z.B. Johannes, 3: Seine Begegnung mit Nikodemus. Er läßt ihn kaum zu Wort kommen, geschweige denn ein "Gespräch" sich entfalten. Er stellt Nikodemus vor ein unbedingtes Entweder-Oder. Und zudem noch vor ein Entweder-Oder, das vom Ratsherrn gar nicht begriffen werden kann. Der stellt zwar eine Frage; aber die ist mehr als Widerlegung, als "Diskussionsbeitrag" von ihm gedacht und daher vom Herrn nicht beachtet. Christus wiederholt als Antwort nur, was Er schon gesagt hat: "Es sei denn, es wird einer wiedergeboren aus dem Wasser und dem Geist, so kann er in das Reich der Himmel nicht eintreten!"

Nikodemus hätte in Demut und Ehrfurcht fragen sollen; dann wäre ihm klarere Weisung gegeben worden, wie Er sie im folgenden Kapitel der Sünderin am Jakobsbrunnen gewährt – weil sie in staunender, demütiger Offenheit die Frage stellt.

Immer ist der Menschensohn der Herausforderer, der Sich nicht scheut, mit göttlichem Anspruch, mit Vollmacht aufzutreten – immer mit dem Akzent des Endgültigen und Unwiderruflichen. Da ist kein Vielleicht, da ist keine Vorsicht und keine Rücksicht; da ist nur die eherne, gewaltige, malmende Sprache Jahwes, des ewigen Gottes!

Immer ein Frontalangriff auf den "Geist der Zeit".

 

Von Herzen wünscht Euch allen einen gesegneten Advent

Euer priesterlicher Freund Hans Milch.

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